100 Prozent regenerativ
Erweiterungsbau für das Umweltbundesamt
Bonn/Dessau-Roßlau, 10. November 2016. Das Umweltbundesamt (UBA) wächst und braucht Platz für neue Büros: Zum Richtfest für den Erweiterungsbau lud die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) am 7. November gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), dem Finanzministerium des Landes Sachsen-Anhalt und dem künftigen Nutzer UBA nach Dessau-Roßlau ein. Das Besondere an dem Bau: Als Nullenergiehaus soll das Bürogebäude übers Jahr gerechnet genau so viel Energie erzeugen wie es auch verbrauchen wird.
Sprachen beim Richtfest für den Erweiterungsbau (von links): Dr. Klaus Klang, Gunther Adler, Maria Krautzberger, Lutz Leide und Klaus Teichert (Foto: BImA).
„Seit 2009 begleitet die BImA als Bauherrin für den Erweiterungsbau das Umweltbundesamt dabei, neue Räume zu schaffen“, sagte Lutz Leide, Leiter des Geschäftsbereichs Bauen und Facility Management der BImA. Zum Richtfest sprachen außerdem Klaus Teichert, Geschäftsführer des Landesbetriebs Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt, Gunther Adler, Staatssekretär im BMUB, Dr. Klaus Klang, Staatssekretär im Finanzministerium Sachsen-Anhalts, Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA, und der Architekt Claus Anderhalten.
Mehr Raum für Umweltschutz
„Das Architekturbüro hat ein nachhaltiges Bürogebäude entworfen, das seine eigene Energie erzeugt. Zudem haben wir besonderen Wert auf wiederverwendbare Baustoffe gelegt“, erklärte Lutz Leide. Der Rohbau besteht beispielsweise aus Recycling-Beton. Auch nachwachsende Rohstoffe tragen zum Umweltschutz bei: Hanf wurde als Dämmstoff verbaut, Holz liegt als Parkett auf den Fußböden. Damit das Gebäude zu 100 Prozent regenerativ ist, erhält das Nullenergiehaus den notwendigen Strom aus Fotovoltaikelementen, die fast die gesamte Außenfassade bedecken. Geheizt wird mit Erdwärme. Mit ihrem Entwurf hatte sich die Anderhalten Architekten GmbH 2012 gegen 25 Wettbewerber durchgesetzt.
„Bei Fertigstellung längst zu klein“
Insgesamt sollen 13,5 Millionen Euro in den Erweiterungsbau investiert werden. Ist er Ende 2017 fertiggestellt, kann das UBA 102 zusätzliche Büroarbeitsplätze beziehen. Da die Mitarbeiterzahlen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen waren und das Hauptgebäude in Dessau schon 2008 ausgelastet war, mussten inzwischen 70 externe Büroarbeitsplätze angemietet werden. Lutz Leide: „Nur zu oft können Bauherrin und Nutzer bereits bei der Planung eines Neubaus erahnen, dass der künftige Bau durch das kontinuierliche Wachstum des Nutzers bei der Fertigstellung längst zu klein sein wird. Auch beim ersten Bau für das Umweltbundesamt war das der Fall.“ Bedauerlicher Weise ließen die allgemeinen Rahmenbedingungen jedoch wenig Spielraum, schon im Vorfeld großzügiger zu bauen.