Abschied vom Truppenübungsplatz

Britische Streitkräfte gaben Truppenübungsplatz Haltern zurück

Haltern, 2. Juni 2015. Der geplante Abzug der Britischen Streitkräfte aus Deutschland kommt einen weiteren Schritt voran – am Freitag übergab der Kommandant der britischen Übungsplätze in Deutschland, Lieutenant Colonel Mike Onslow die Schlüssel des Truppenübungsplatzes Haltern an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Damit enden viele Jahrzehnte intensiver Nutzung des britischen Militärs im Bereich der beiden Truppenübungsplatzteile Borkenberge und Lavesum.

Weiterhin Sperrgebiet: Die bisherigen militärischen Sperrschilder werden durch ordnungsbehördliche Schilder ersetzt. (Foto: BImA)

„Für mich ist das ein trauriger Tag“, sagte Lieutenant Colonel Onslow. „Ich möchte noch einmal all denen danken, die die Ausbildung auf Borkenberge und Lavesum möglich gemacht haben, speziell den benachbarten Gemeinden und ganz besonders deren Mitarbeitern, die hervorragende Arbeit geleistet haben.“ Haltern war der erste Truppenübungsplatz, den er besucht habe, als er 1985 zum ersten Mal in Deutschland stationiert war und er denke sehr gerne an diese Zeit zurück. „Diese Schließung ist ein Teil des Abzuges der britischen Streitkräfte zurück nach Großbritannien, der in den nächsten drei bis vier Jahren erfolgen wird“, ergänzte Lieutnant Colonel Onslow. „Die Entscheidung, den Truppenübungsplatz zurückzugeben, ist bedauerlich, aber ein notwendiger Schritt in diesem Prozess.“ Die gute Nachricht sei, dass das Gebiet an den Bund zurückgegeben werde und die Naturflächen somit dauerhaft gesichert werden.

Die Flächen bleiben weiter Sperrgebiet

Schon vor der Übernahme durch die Briten zum Ende des zweiten Weltkrieges nutzte das deutsche Militär Flächen des Truppenübungsplatzes, bereits im 19. Jahrhundert fanden Artillerieschießübungen statt. Wegen der Lebensgefahr, die von Blindgängern und Munitionsresten ausgeht, bleibt das Gelände weiter für die Öffentlichkeit gesperrt. Ab 1. Juni ist hierzu eine Ordnungsbehördliche Verordnung der Bezirksregierung Münster in Kraft getreten. Für die weitere Bewachung der Flächen gegen unbefugtes Betreten und Befahren sorgt die BImA, die auch bereits eine Ermittlung der Kampfmittelbelastung eingeleitet hat.

Naturschutz bleibt im Focus

Wie bisher betreut der zur BImA gehörende Bundesforstbetrieb Rhein-Weser die wertvollen Naturflächen des bisherigen Truppenübungsplatzes in enger Zusammenarbeit mit den Biologischen Stationen und den Naturschutzbehörden. Dabei sind die europäischen Schutzkategorien Natura 2000 und FFH Vogelschutzgebiet fast auf der gesamten Fläche verbindlich. Außerdem wurden große Flächenanteile für die Sicherung als Nationales Naturerbe vorgeschlagen.

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