Berliner Architekten planen neue Rostocker BImA-Direktion

Modularer und nachhaltiger Neubau

Bonn/Rostock13. Februar 2024Das Berliner Architektenbüro léonwohlhage Gesellschaft von Architekten mbH hat den nichtoffenen, interdisziplinären Planungswettbewerb für den Neubau des Direktionsgebäudes der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) in Rostock gemeinsam mit TDB Landschaftsarchitektur Partnerschaft, ZPW Ingenieur-AG sowie ahw Ingenieure GmbH gewonnen. Im Stadtteil Gartenstadt entsteht ein innovatives, nachhaltiges und energieeffizientes Gebäude, in dem das zentrale Immobilienunternehmen des Bundes seine bisherigen Standorte konzentrieren wird.

Insgesamt nahmen zwölf Büros an dem nichtoffenen, interdisziplinären Planungswettbewerb teil, den die BImA als Bauherrin, vertreten durch die Referatsgruppe Bundesbau im Finanzministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern, diese vertreten durch die Leitung des Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamts Schwerin, ausgelobt hatte. Das Preisgericht unter Vorsitz der Berliner Architektin Professorin Martina Bauer überzeugte bei dem Entwurf des Berliner Büros léonwohlhage vor allem damit, dass sich der Modul-Neubau ansprechend in die Umgebung einfügt sowie sich zeitnah und klimaschonend umsetzen lässt. Auch der spätere Betrieb wird besonders energieeffizient und flexibel sein.

Siegerentwurf

Der Siegerentwurf sieht vor, dass sich das neue BImA-Gebäude h-förmig in die Umgebung einfügt (Bild: H.-J. Wuthenow).

Elegante Neuinterpretation des städtebaulichen Kontexts

In ihrer Begründung hob die Jury bei dem Siegerentwurf die gelungene Einfügung des Neubaus in die Umgebung hervor: „Die städtebauliche Lösung einer eleganten Neuinterpretation der Zeilenbauten der näheren Umgebung durch zwei gegeneinander versetzte viergeschossige, nord-süd-ausgerichtete Büroriegel mit zentralem Querriegel überzeugt das Preisgericht in mehrerlei Hinsicht. Das Volumen mit der asymmetrischen „H“-Form“ fügt sich gut in den städtebaulichen Kontext ein, bricht zugleich mit der Strenge und Regelmäßigkeit der ehemaligen Kasernenanlagen und entwickelt eine selbstbewusste Eigenständigkeit, ohne den urbanen Kontext zu dominieren.“ Die Außenwirkung zum öffentlichen Raum sowie die Erschließung des Gebäudes und seiner Freibereiche sei von dem Team aus Architekten, Landschaftsplanenden und Ingenieuren für Technische Ausrüstung und Tragwerksplanung hervorragend gestaltet worden, so die Jury weiter. Mit dem neuen Haupteingang an der Kopernikusstraße erhalte die BImA eine einladende und attraktive Adresse in Rostock.

Nachhaltiges Konzept mit kurzer Bauzeit

„Unser neues Direktionsgebäude wird ein modernes Verwaltungsgebäude nach dem Energieeffizienzstandard Bund 40. Durch den Einsatz nachhaltiger Materialien und regenerativer Energien erfüllt das Gebäude die Nachhaltigkeitsanforderungen vollständig und hat damit seinen Anteil an der Energiewende im Gebäudesektor“, hebt die Leiterin des BImA-Geschäftsbereichs Facility Management Brigitte Bourscheidt hervor. „Die geplante modular-serielle Holzhybrid-Bauweise zeigt außerdem, dass die zügige Umsetzung eines Bauvorhabens auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten möglich ist. Außerdem unterstützen wir die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung, um eine klimaneutrale Bundesverwaltung zu erreichen.“

Das von der Jury ausgewählte Konzept bietet aufgrund seiner durchdachten Konstruktion zahlreiche Möglichkeiten, auf sich ändernde Anforderungen einzugehen. „Wir werden mit dem neuen Dienstgebäude den zukünftigen Ansprüchen einer modernen Arbeitswelt gerecht,“ betont Michael Müller, BImA-Geschäftsbereichsleiter Organisation und Personal. „Wir bieten unseren Beschäftigten moderne Arbeitsbedingungen, mit denen wir auch die Kommunikation und die Vernetzung untereinander fördern.“

Die möglichst kurzfristige Bezugsfertigkeit der neuen Büroflächen mit mehr als 270 Büroarbeitsplätzen war aufgrund des dringenden Bedarfs bereits im Vorfeld des Verfahrens ein wesentliches Ziel. Vor diesem Hintergrund wurden die Teilnehmenden des Wettbewerbs zur innovativen Anwendung modularer bzw. serieller Bauweisen aufgerufen.

Ebenerdige Eingang an der Kopernikusstraße

Der ebenerdige Eingang an der Kopernikusstraße öffnet sich mit einer einladenden Geste den Besuchenden (Bild: léonwohlhage Architekten, Prof. Hilde Léon, Berlin).

Weitere Preisträger

Das Preisgericht zeichnete darüber hinaus die folgenden Entwürfe aus: Der 2. Preis des Wettbewerbs ging an das Dresdner Büro Code Unique Architekten GmbH mit Storch Landschaftsarchitektur und CSZ Ingenieurconsult TA GmbH & Co. KG. Mit dem 3. Preis wurde die ARGE von WGA ZT aus Wien mit Holzer Kobler Architekturen GmbH, Berlin mit Nolte | Gehrke Part. v. Landschaftsarchitekten mbB und Bauart TGA und Konstruktions GmbH & Co. KG prämiert. Einen 4. Preis erhielt Heinle Wischer, Gesellschaft für Generalplanung mbH aus Berlin mit EGL GmbH, Hamburg (Freiraumplanung), RMN Ingenieure GmbH, Hamburg (Technische Gebäudeausstattung) sowie Wetzel & von Seht Part. mbH Hamburg (Tragwerk). Die Jury lobte abschließend die insgesamt sehr hohe Qualität der eingereichten Beiträge.

Öffentliche Ausstellung der Entwürfe 

Die prämierten Entwürfe werden im Foyer des historischen Rathauses der Hanse- und Universitätsstadt Rostock (Neuer Markt 1a, 18055 Rostock) ausgestellt. Die Ausstellung ist der Öffentlichkeit vom 26. Februar bis 4. März 2024 kostenfrei zugängig. Die Öffnungszeiten:
Montag, 26. Februar: 12 Uhr bis 18 Uhr, danach:
Montag bis Freitag: 8 Uhr bis 18 Uhr