BImA bringt Ausbau erneuerbarer Energien voran
Neue Photovoltaikanlage in Brandenburg
Perleberg, 6. Dezember 2024. Auf einem ehemaligen Flugplatz bei Perleberg ist die erste Photovoltaikanlage auf einer Freifläche des Bundesforstbetriebs (BFB) Westbrandenburg errichtet worden. Mit einer elektrischen Leistung von rund 22 Megawatt ist sie eine der leistungsstärksten Photovoltaikanlagen auf einer Liegenschaft der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).
Das Projekt wurde 2021 initiiert und konnte in erfolgreicher Zusammenarbeit mit der Qair Deutschland GmbH und den BImA-Geschäftsbereichen Portfoliomanagement und dem Bundesforst realisiert werden. Der Spezialist für erneuerbare Energien Qair Deutschland baute dafür eine Photovoltaikanlage (PV) mit über 38 Tausend Modulen auf einer Fläche von circa 20 Hektar. Diese erzeugt so viel grünen Strom, dass damit rund 6.000 Haushalte versorgt werden können.
Ein Ausschnitt der PV-Anlage bei Perleberg – mit 22 Megawatt eine der leistungsstärksten PV-Anlagen auf einer BImA-Liegenschaft (Quelle: Qair).
Projekt mit Hindernissen
Bis zur Umsetzung gab es aber zunächst einige Herausforderungen. „Die Situation auf der Liegenschaft war sehr komplex – unter anderem durch die hohe Kampfmittelbelastung, naturschutzfachliche Gegebenheiten, zwei denkmalgeschützte Gebäude sowie den Abbruch der restlichen Gebäude“, erklärt Johannes Fischbeck, kommissarischer EE-Spezialist im Geschäftsbereich Portfoliomanagement der BImA in Berlin. „Zudem wurde die Lage bei den Zulieferern durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine erschwert. Nachdem alle Hürden bis Anfang 2023 überwunden waren, verliefen Planung und Bau der Anlage vergleichsweise zügig. Bei einer Anlage dieser Größenordnung ist das keine Selbstverständlichkeit und somit ein voller Erfolg“, betont Fischbeck.
Im Rahmen der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für die PV-Anlage wurde unter anderem ein Schwalbenhaus errichtet (Quelle: Qair)
Ein Gewinn für BImA und Klima
Durch den regenerativen Strom aus der Photovoltaikanlage können pro Jahr mehr als 20.000 Tonnen Braunkohle und somit mehr als 10.000 Tonnen klimaschädliches CO2 eingespart werden. „Die Nutzung der Liegenschaft durch Photovoltaik ist eine Win-win-Situation für die BImA und den Klimaschutz“, freut sich Michael Reinwarth, Funktionsbereichsleiter Liegenschaften und EE-Spezialist des BFB Westbrandenburg. Aber auch der Naturschutz profitiert: „Auf unmittelbar angrenzenden Flächen des Bundesforstbetriebs haben wir für die Errichtung der Anlage Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen umgesetzt. So wurde unter anderem ein Bunker zum Fledermausquartier ausgebaut, ein Schwalbenhaus errichtet und eine zusätzliche Fläche mit standortheimischen Laubbaumarten aufgeforstet“, erklärt Reinwarth. Darüber hinaus lohnt sich das Projekt für den BFB Westbrandenburg auch finanziell – so erhält dieser für die Bereitstellung der Fläche jährliche Einnahmen.
Die erste PV-Anlage auf Flächen des BFB Westbrandenburg während der Bauphase. Mehr als 38 Tausend PV-Module wurden verbaut (Quelle: Qair).
Weitere EE-Projekte geplant
„Natürlich wollen wir das Aufgabenfeld Erneuerbare Energien weiterhin erfolgreich bearbeiten: Dazu haben wir auch in diesem Jahr wieder mehrere Potenzialflächen für regenerative Energien am Markt angeboten“, berichtet Jakob Päffgen vom Kompetenzzentrum Erneuerbare Energien der BImA im Geschäftsfeld Portfoliomanagement. „Die BImA steigert laufend die auf ihren Flächen installierte Leistung von EE-Anlagen. Inzwischen konnten auf unseren Flächen knapp 400 Megawatt elektrische Leistung in Form von Windenergie- und Freiflächenphotovoltaikanlagen errichtet werden. Damit erzeugen wir bereits jetzt jährlich weit über 500 Gigawattstunden erneuerbaren Strom“, so Päffgen. Zum Vergleich: Die installierten Anlagen erzeugen rechnerisch betrachtet in etwa so viel Strom wie auf sämtlichen zivilen Dienstliegenschaften der BImA verbraucht wird.