BImA schützt die Natur beim Infrastrukturausbau
Neuer Vertrag zu Ausgleichsmaßnahmen im Straßenbau

Bei der Vertragsunterzeichnung: Peter Mann (Leiter des Bundesforstbetriebes Schwarzenborn / Foto: v.l.n.r.), Daniel Schmittfull (Projektingenieur bei der DEGES – Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH), Ernst-Albrecht Notzke (Leiter der Abteilung Recht, Auf- und Ausbau baubegleitende jur. Beratung bei der DEGES), Michael Ditter (Bereichsleiter Programmmanagement bei der DEGES), Dr. Michael Güntner (Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH des Bundes), Dr. Ruth Hadamek (Leiterin der Abteilung Planungs- und Umweltrecht, Geschäftsbereich Recht der Zentrale der Autobahn GmbH des Bundes), Paul Johannes Fietz (Vorstandsmitglied der BImA), Burkhard Schneider (Leiter des BImA-Geschäftsbereichs Bundesforst) und Rouven Bollmann (Syndikusrechtsanwalt Planungs- und Umweltrecht bei der Autobahn GmbH des Bundes / Foto: BImA).
Der Bund wird in den kommenden Jahren massiv in seine Verkehrsinfrastruktur investieren, was vielerorts mit Eingriffen in die Natur verbunden ist. Zum Ausgleich wird die Flora und Fauna an anderen Stellen besonders geschützt. Für diese Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wird sich der Geschäftsbereich Bundesforst der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) künftig noch stärker einsetzen. Zusammen mit der Autobahn GmbH des Bundes und der DEGES GmbH hat die BImA jetzt entsprechende Verträge unterzeichnet.
Die BImA bietet den öffentlichen Straßenbauern bereits seit vielen Jahren ihre Liegenschaften sowie das Knowhow ihrer Forstexpertinnen und Forstexperten an, um neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen. Diese Zusammenarbeit wird nun noch einmal verstärkt. Die Vereinbarungen regeln dabei die Aufteilung und Erstattung entstehender Kosten und tragen geänderten steuerlichen Regelungen Rechnung. Gemeinsam minimieren die Partner Eingriffe, die durch den Straßenbau notwendig sind und realisieren Projekte zum Ausgleich der jeweiligen Maßnahme.
Einst Militärgelände, heute Naturparadies
Ein eindrucksvolles Beispiel für eine solche Kooperation befindet sich auf einer BImA-Liegenschaft im nordhessischen Sontra: Dort haben die Försterinnen und Förster des BImA-Bundesforstbetriebs Schwarzenborn die ehemalige Standortschießanlage mit Gebäuden und Wegen zurückgebaut und fast 3.000 Bäume neu gepflanzt. Heute bietet das einstige Militärgelände Rotmilanen, Bechsteinfledermäusen und Wildkatzen optimale Lebensbedingungen. Ein Großteil der in Sontra verwirklichten Projekte, insgesamt etwa 116 Hektar, wurden von der DEGES als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme für den Neubau der A44 genutzt. Weitere fünf Hektar nutzte die Autobahn GmbH für den Ausgleich für die von ihr ausgeführten Erneuerungen der A4 im Bereich Kirchheim Wildeck.

Schafe halten das Offenland auf der Fläche Sontra frei von Bewuchs.
Infrastruktur im Einklang mit der Natur
An diesem besonderen Ort schlossen nun die Vertreter von Autobahn GmbH, DEGES und BImA ihre Kooperationsvereinbarung, die rückwirkend zum Januar 2025 gilt. „Durch diese Vereinbarung legen wir den Grundstein für eine nachhaltige Zukunft. Unsere Partnerschaft bei der Umsetzung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen steht beispielhaft für den verantwortungsvollen Umgang mit unserer Natur und unseren Ressourcen. Gemeinsam gestalten wir eine Infrastruktur, die im Einklang mit der Umwelt und ihren Bedürfnissen steht,“ betont BImA-Vorstandsmitglied Paul Johannes Fietz.
Dr. Michael Güntner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH des Bundes, ergänzt: „Der hohe Nutzen der Vereinbarung liegt auf der Hand. Denn einheitliche Regelungen sorgen dafür, dass alle Beteiligten nach denselben Standards arbeiten und handeln. Und das ermöglicht eine höhere Effizienz, um landschaftspflegerische Maßnahmen umzusetzen. Im Ergebnis werden damit insbesondere der Umweltschutz und die Rechtssicherheit verbessert.“
„Ein verantwortungsvoller Umgang mit Natur- und Artenschutz in Form von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ist ein wesentlicher Baustein für die erfolgreiche Umsetzung von Bundesfernstraßenprojekten. Mit unserer heute geschlossenen Vereinbarung haben wir gemeinsam mit BImA und unserer Auftraggeberin, der Autobahn GmbH, den Grundstein für eine langfristige und nachhaltige Zusammenarbeit gelegt. Darauf sind wir stolz und wir freuen uns auf zahlreiche gemeinsame Projekte,“ so Andreas Irngartinger, Technischer Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung der DEGES anlässlich der Vertragsunterzeichnung.