BImA stellt Ergebnisse aus

„Kunst am Bau“-Wettbewerb in Salzgitter

Bonn/Salzgitter, 28. November 2016. Der Neubau für das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), der im Frühjahr 2017 fertig gestellt sein soll, wird mit einem Kunstwerk bereichert. Der „Kunst am Bau“-Wettbewerb, den die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ausgelobt hatte, ist bereits entschieden: Die BImA lädt die Öffentlichkeit ein, sich die Teilnehmerbeiträge vom 2. bis 16. Dezember anzuschauen.

Iris Musolfs Siegerentwurf: Ein Sinnbild für die Nuklearkatastrophe in Tschernobyl (Abbildung: Iris Musolf).

Insgesamt 9 Entwürfe werden im BfS-Dienstgebäude in der Willy-Brandt-Straße 5 in Salzgitter zu sehen sein. Der Siegerentwurf stammt von der gebürtigen Hannoveranerin Iris Musolf. Kunst am Bau gilt als Element der Baukultur und ist ein integraler Bestandteil der Bauaufgabe. Die BImA als Bauherrin des BfS-Erweiterungsbaus lobte daher den Wettbewerb aus. „Kunst am Bau fördert die Identifikation des Nutzers mit dem Komplex sowie seine Akzeptanz in der Öffentlichkeit“, erklärt Dr. Sylvia Haida, Kunst am Bau-Beauftragte bei der BImA und Sachpreisrichterin in Salzgitter.

Die Jury trat Ende Mai zusammen, um die eingereichten Beiträge zu bewerten. Der Künstler Franz Betz aus Hannover saß dem Preisgericht vor. Zum Fachpreisgericht gehörten Dr. Jule Hillgärtner, Direktorin des Kunstvereins Braunschweig, die Kunstkritikerin und Journalistin Nicola Kuhn sowie der Künstler KM Twinn. Die Ausstellung mit allen Entwürfen ist vom 2. bis 16. Dezember 2016, montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr geöffnet.

Die „Gelbe Kabine“ gewinnt

Als kontrovers, heiter und provokant beurteilte die Jury die Wettbewerbsbeiträge. Zum Siegerentwurf kürte das Preisgericht die „Gelbe Kabine“ von Iris Musolf. „Die Jury mit meinem Vorschlag überzeugt zu haben, freut mich außerordentlich“, sagt die 35-jährige Preisträgerin. Die Kabine soll ein originalgetreuer Nachbau einer Riesenradgondel sein, wie sie noch im Vergnügungspark der Geisterstadt Prypjat in unmittelbarer Nähe zum Kernkraftwerk Tschernobyl hängen. „Meine Idee ist, dass die Skulptur durch ihren partizipatorischen Ansatz das Weiterdenken und Nachspüren anregt. Jetzt freue ich mich auf die Umsetzung“, erklärt Iris Musolf.

Bildstark für die unsichtbare Gefahr

Auf den ersten Blick suggeriere der Entwurf Heiterkeit und Arglosigkeit, die man jedem Kind wünsche, so das Preisgericht. „Für das Bundesamt für Strahlenschutz ist mit der Gelben Kabine ein ausgesprochen bildstarkes Werk gefunden, ein Eyecatcher und eine zugleich auf vielen verschiedenen Ebenen ansprechende Skulptur“, begründet die Jury ihre Entscheidung. Der Entwurf zeuge von der unsichtbaren Gefahr, die von einer möglichen Verstrahlung ausgehe. Als Sinnbild für die Nuklearkatastrophe in Tschernobyl verweise der Siegerentwurf auch auf den Gründungsgedanken des BfS.

Raumbedarf in Salzgitter

Der Neubau für das BfS ist durch einen Stellenzuwachs notwendig geworden. Damit wird das Bundesamt künftig über 2.600 Quadratmeter zusätzliche Büro- und Archivfläche verfügen. Kleines Highlight: Die Preisträgerin hat in der Nähe studiert – und zwar an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig bei Bogomir Ecker. 2009 wurde sie Meisterschülerin von Candice Breitz, die ebenfalls in der Löwenstadt lehrt.