BImA vermietet Werftgelände in Rostock-Warnemünde teilweise an ziviles Unternehmen
Stärkung der zivil-militärischen Zusammenarbeit
Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und die Neptun Smulders Offshore Renewables GmbH (NSOR) haben einen Mietvertrag für die temporäre Nutzung des Südgeländes der Liegenschaft Marinearsenal (MArs) Warnowwerft in Rostock-Warnemünde unterzeichnet. Damit setzen wir die Eckpunkte um, auf die sich das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg), die BImA, das Wirtschafts- und das Landwirtschaftsministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern (Land MV) sowie der Firmenverbund der Meyer Werft und der Smulders Group bereits im November 2023 verständigt hatten.
Der jetzt zwischen der BImA und der NSOR geschlossene Vertrag regelt die Anmietung des südlichen Areals zur maritim-industriellen Entwicklung und räumt gleichzeitig dem Geschäftsbereich des BMVg die erforderlichen Nutzungsrechte ein. Die BImA als zentrales Immobilienunternehmen des Bundes ist die Eigentümerin des Werftgeländes.
Dies ist ein gelungenes Beispiel für eine Kooperation, die einen besonderen Synergieeffekt zwischen den bestehenden militärischen Belangen und der zivilen Wirtschaft schafft. Der Standort Rostock und das Marinearsenal Warnowwerft haben eine zentrale logistische Bedeutung für die Landes- und Bündnisverteidigung.
Im Krisenfall kann die Bundeswehr das vermietete Gelände nutzen
Der Mietvertrag gewährleistet die sicherheits- und militärpolitischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Nato-Bündnispartner. So ist garantiert, dass die Bundeswehr nicht in ihren militärischen Nutzungsmöglichkeiten eingeschränkt ist. Beispielsweise wird im Bedarfsfall (zum Beispiel zu Übungszwecken oder im Krisenfall) der vermietete Südteil des Geländes der Bundeswehr ganz oder teilweise zur Nutzung überlassen und damit bei Bedarf der Zugriff auf das gesamte Gelände sichergestellt.
Gleichzeitig ermöglicht der Vertrag die Nutzung durch die NSOR zur Herstellung von Konverterplattformen für Offshore Windparks. In der Liegenschaft kann so ein wichtiger Beitrag zum Gelingen der Energiewende sowie zur Energiesicherheit und -autarkie der Bundesrepublik Deutschland geleistet werden. Das gesamte Areal wird durch die Berücksichtigung beider Interessen zu jedem Zeitpunkt bestmöglich genutzt.
Diese vertragliche Lösung ermöglicht es der NSOR, in der Liegenschaft einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende sowie zur Energiesicherheit und -autarkie der Bundesrepublik Deutschland zu leisten. Die relevanten militärischen Nutzungsmöglichkeiten und Belange bleiben dabei gewahrt.
Gutes Beispiel für zivil-militärische Zusammenarbeit
„Durch den Abschluss des Vertrages sind die Weichen gestellt, den von NATO und EUgeforderten Deployment Hub zügig aufzubauen und zu nutzen. Aufgrund der Kooperation können die notwendigen Baumaßnahmen früher begonnen und abgeschlossen werden. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung schneller erreicht und zugleich ein gutes Beispiel für zivil-militärische Zusammenarbeit gegeben“, so Dr. Alexander Götz, BMVg-Abteilungsleiter Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen.
„Für die BImA als zentrale Immobiliendienstleisterin des Bundes ist dies ein wichtiger Schritt zur nachhaltigen und zukunftsorientierten Entwicklung dieses maritimen Standortes unter Wahrung der militärischen und energiepolitischen Belange des Bundes“, erklärt Stefan Kortmann, Leiter der BImA-Haupstelle Facility Management in Rostock.
„Der Vertrag bietet uns als NSOR und Neptun Werft die nötige Planungssicherheit für die Entwicklung des Offshore-Geschäfts und sichert die mittel- bis langfristige Auslastung beider Unternehmen. Für den Meyer Werft Konzern ist dies ein zentraler Meilenstein und strategischer Schritt für den Einstieg in das Offshore-Konverterplattformen Geschäft“, sagt Stephan Schmees , CEOChief Executive Officer Neptun Werft.
Und der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Wolfgang Blank, ergänzt: „Mit der Vertragsunterzeichnung ist das Tor für den Bau großer Offshore-Konverterplattformen am Werftstandort Rostock endgültig aufgestoßen. Damit erhält dieser Standort nach der Ansiedlung des Marinearsenals, die für die maritime Wirtschaft des Landes bereits von großer Bedeutung ist, noch eine weitere langfristige Zukunftsperspektive.“