BImA wirkt an neuer PFC-Studie mit

Zweijährige Projektphase abgeschlossen

Bonn, 3. August 2020. Mit Per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC, international PFAS) belastete Liegenschaften sind nicht nur für die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als betroffene Grundstückseigentümerin oftmals ein Problem. Auch die zuständigen Behörden stehen regelmäßig vor großen Herausforderungen, da weder für die Stoffgruppe, noch für den Umgang mit ihr ausreichende Daten und Routinen vorhanden sind. Deshalb hat das Umweltbundesamt (UBA) 2018 eine Studie zum Sanierungsmanagement für lokale und flächenhafte PFC-Kontaminationen in Auftrag gegeben. Das UBA wurde dabei durch eine Projektgruppe unterstützt, in der Andreas Bielke (ROPM) und Bernd Garz (ZEPM) die Positionen der BImA einbringen konnten.

 „Die vorliegende Studie stellt den aktuellen Stand der Sanierungsmöglichkeiten detailliert dar“, berichtet Bernd Garz. „Die unterschiedlichen, teilweise noch in der Entwicklung befindlichen Verfahren werden dort beschrieben, diskutiert und einer Wertung unterzogen.“ Zudem gibt es einige Fallbeispiele, die den aktuellen Umgang mit PFC veranschaulichen. „Ebenso detailliert wird in der jetzt veröffentlichten Studie auf den gegenwärtigen Kenntnis- und Forschungsstand der Stoffgruppe der PFC und deren Verhalten in der Umwelt eingegangen“, ergänzt Andreas Bielke. In der Studie findet sich außerdem ein eigenes Kapitel zur wichtigen sensiblen Öffentlichkeitsarbeit. Dort können unter anderem Tipps für die sich bereits in einigen BImA-Projekten abzeichnende und zwingend erforderliche Informationsarbeit gegenüber öffentlicher Hand, Presse, Verbänden und besorgten Bürgerinnen und Bürgern entnommen werden.

Länderarbeitsgruppe erarbeitet derzeit weitere Kriterien

Infolge der zahlreich geführten Diskussionen erkennt die neue Studie den weitergehenden Bedarf, „ermessensleitende Kriterien“ (= Handlungsempfehlungen) für den behördlichen Vollzug zu erarbeiten. „Im Rahmen dieser ersten Studie war das allerdings nicht zu leisten“, merkt Bernd Garz an. „Auch Ableitungen für die PFC-Bewertung in den verschiedenen Erkundungsphasen sind in der vorliegenden Studie noch nicht enthalten. Hieran wird zurzeit in der Länderarbeitsgruppe Boden (LABO) intensiv gearbeitet.“

Zum Hintergrund

Das Kontaminationsmanagement des BImA-Geschäftsbereichs Portfoliomanagement arbeitet, oft gemeinsam mit anderen BImA-Geschäftsbereichen, an Lösungen zum Umgang mit meist durch den Einsatz von Löschschäumen verursachten PFC-Kontaminationen. Dies ist besonders häufig auf ehemals militärisch genutzten Flugplätzen der Fall. Um die in der Regel auf den Einzelfall bezogenen Verhandlungen zu unterstützen, fehlte bisher eine umfassende Analyse der aktuellen Marktsituation. Diese liegt jetzt mit der neuen Studie erstmals vor.