Bonn bewirbt sich um Sitz der Europäischen Arzneimittelagentur
BImA unterstützt Bundesgesundheitsministerium
Bonn, 25. August 2017. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich mit der Bundesstadt Bonn um den künftigen Sitz der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) beworben. Als Immobiliendienstleisterin des Bundes hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) das zuständige Bundesministerium für Gesundheit (BMG) bei seiner Suche nach einer geeigneten Immobilie unterstützt. Ende November fällt die EU-Kommission die Entscheidung.
Unter dem Motto „Closer to Europe“ hat sich die Bundesrepublik Deutschland mit Bonn beworben (Abbildung: BMG).
Nachdem Großbritannien für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt hat, wird ein Umzug der Europäischen Arzneimittelagentur von London in einen europäischen Mitgliedsstaat erforderlich. Insgesamt 19 Länder haben sich um den Sitz der EMA beworben. Unter dem Motto „Closer to Europe” ist auch Deutschland mit der Bundesstadt Bonn ins Rennen gegangen.
30.000 Quadratmeter Fläche nötig
An den neuen Dienstsitz der EMA werden hohe Anforderungen gestellt. Insgesamt werden rund 30.000 Quadratmeter Fläche benötigt. Besonders der Bedarf an 6.000 Quadratmetern Konferenz- und Tagungsmöglichkeiten inklusive entsprechender Technik sowie Büroflächen für 1.300 Arbeitsplätze stellen eine große Herausforderung dar. Der spezielle Raumbedarf könnte durch Neubauten auf dem Grundstück des ehemaligen Landesbehördenhauses oder am Bundeskanzlerplatz gedeckt werden. Auch ein BImA-eigenes Grundstück in unmittelbarer Nähe zum Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) stünde zur Verfügung. Der Umzug der EMA an den neuen Standort ist für Anfang 2019 vorgesehen.
So könnte ein Neubau auf dem Grundstück des ehemaligen Landesbehördenhauses aussehen (Abbildung: BBR).
Als kurzfristige Lösung hat die BImA zwei Mietoptionen als Interimsunterbringung erkundet: Eine Campuslösung an der Godesberger Allee und ein Standort im Bonner Norden.
Neben der adäquaten Unterbringung und nahtlosen Funktionsfähigkeit sind insbesondere die innereuropäische Anbindung sowie die Lebensqualität am Standort entscheidend. Bonn bietet als UN-Stadt mit der Nähe zu drei großen Flughäfen sowie internationalen Schulen und einem breit gefächerten Arbeitsmarkt beste Voraussetzungen für eine Ansiedlung. Im Rennen um den künftigen EMA-Sitz muss sich die Bundesstadt unter anderem gegen Spanien mit Barcelona, Frankreich mit Lille und Österreich mit Wien durchsetzen.
Über die EMA
Noch hat die EMA ihren Sitz im Herzen von London auf den Docklands im Canary Wharf. Mit rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern überwacht und bewertet sie in Zusammenarbeit mit den nationalen Arzneimittelbehörden die Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität von Human- und Tierarzneiprodukten. In dieser Funktion hält die EMA auch zahlreiche Tagungen und Konferenzen ab.
Bis Ende September werden die Bewerbungsunterlagen durch die EU-Kommission geprüft und bewertet. Die Entscheidung fällt Ende November. Das Magazin und das Bewerbungsdossier sowie alle weiteren Informationen und Pressemitteilungen zur Bewerbung finden Sie unter: www.closer-to-europe.de.