Deutschlandhaus an die BImA übergeben

Nach Umbau und Erweiterung

Bonn/Berlin, 22. Juni 2020. Nach einer aufwändigen Grundsanierung und Umgestaltung wurde das Deutschlandhaus in Berlin-Kreuzberg am 9. Juni 2020 vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) an die BImA übergeben. Künftig dient es als Ausstellungs- und Dokumentationszentrum der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung.

Saniertes Deutschlandhaus mit angrenzendem Europahaus.

Das Deutschlandhaus bildet ein Gebäudeensemble mit dem benachbarten Europahaus, in dem das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) untergebracht ist. Beide Häuser entstanden in den frühen 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Im Krieg wurde das Deutschlandhaus schwer beschädigt und von 1959 bis 1965 größtenteils wieder aufgebaut. Das Haus war Sitz der Stiftung Deutschlandhaus.

Harmonische Verbindung zwischen Neu- und Bestandsbau

Die nach einem Entwurf des österreichischen Architekturbüros Marte.Marte mit rund 62 Millionen Euro realisierte Baumaßnahme schafft über ein schmales, fünfstöckiges Atrium die harmonische Verbindung zwischen einem eindrucksvollen Neubau und dem verbliebenen und denkmalgerecht hergerichteten Bestandsbau. Die Neubaufläche ist quasi in das Bestandsgebäude „hineingeschoben“ worden und macht etwa 50 Prozent der Gesamtfläche aus. Die straßenbegleitenden Fassaden blieben erhalten. Aus der Kombination von Neu- und Bestandsbau ergaben sich große bauliche Herausforderungen, insbesondere durch die vorhandene Gebäudesubstanz.

Freitreppe zum Ausstellungsbereich.

Im Sommer 2021 Eröffnung der Dauerausstellung

Am 1. Juli übergibt die BImA den Ausstellungsbereich an die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung im Rahmen des Einheitlichen Liegenschaftsmanagements. Nach der Übergabe kann die Bundesstiftung als Hauptmieterin mit dem Einbau der Dauerausstellung und der Ersteinrichtung ihres Verwaltungsbereichs beginnen. Für den Sommer 2021 ist die Eröffnung auf einer Fläche von rund 5.100 Quadratmetern mit Dauerausstellung, Bibliothek, Zeitzeugenarchiv, einem Raum der Stille, Veranstaltungsbereichen und einem Museumsshop geplant. Ausstellungsbesucher gelangen dann über den Haupteingang in der Stresemannstraße in die neu errichteten Ausstellungsbereiche mit einer weit gespannten Sichtbetondecke und einer Wendeltreppe.

Die im zweiten bis vierten Obergeschoss des Bestandsbaus gelegenen Büroräume werden zum 1. Juli an das BMZ übergeben. Für die Nutzung durch eine Oberste Bundesbehörde waren vor allem im Bereich Sicherheits- und IT-Technik hohe Standards einzuhalten. In diesem Zusammenhang hat das BBR auch eine barrierefreie Verbindung zum benachbarten Europahaus, dem Berliner Dienstsitz des BMZ, geschaffen.

Ausstellungsbereich mit Panoramafenster (Fotos: Hans-Martin Sewcz).

Gastronomiebereich mit denkmalgeschützter Inneneinrichtung

Im Erdgeschoss des Hauses gibt es einen Gastronomiebereich, der nach intensiven Abstimmungen mit dem Landesdenkmalamt aufwändig hergerichtet worden ist. Die denkmalgeschützten Holzvertäfelungen und Inneneinrichtungen sind aufgearbeitet und zum Teil rekonstruiert worden. Dieser Bereich wird an einen Berliner Gastronomiebetrieb vermietet, der in seinem Konzept die Nutzung des Gebäudes durch die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung aufgreifen will.

„Der zukünftige Betrieb dieses architektonisch und technisch komplexen Gebäudes mit den drei anspruchsvollen Nutzungsbereichen wird für uns eine Herausforderung sein, der wir uns gerne stellen“, so Manfred Reuß, Hauptstellenleiter des Facility Managements in Berlin.