Die BImA engagiert sich mit einer „wilden Ecke“ erfolgreich für den Insektenschutz

Die Nachfrage brummt

Bonn, 27. September 2022. Im Rahmen des „Aktionsprogramms Insektenschutz“ der Bundesregierung wird die BImA insektenfreundlicher. In der Bonner Zentrale entsteht seit dem letzten Jahr eine sogenannte „wilde Ecke“ mit munter besuchten Insektenhotels. Zukünftig sollen vergleichbare Insektenschutzmaßnahmen auch auf zivilen Dienstliegenschaften ausgeweitet werden. Für die Umsetzung entstand eine Kooperation zwischen den Geschäftsbereichen Facility Management (FM) und Bundesforst (BF). 

Insektenhotel

Die Insektenhotels befinden sich rechts neben der Hauptpforte unserer Zentrale und sind hoffentlich bald auch auf Dienstliegenschaften zu finden.

„Naturschutz fängt vor der Haustür an. So wollen auch wir beispielhaft vor den Türen der BImA-Zentrale Maßnahmen ergreifen, um einen Beitrag zum Insektenschutz und zu einer naturverträglichen Grünflächenpflege zu leisten“, wünschte sich Vorstandsmitglied Paul Johannes Fietz. Gesagt, getan!

Seit einem Jahr summt und brummt es nun schon vor den Türen der BImA. Im April 2021 eröffneten die ersten Hotels für Sechsbeiner und werden seither von den Tieren gut angenommen. Von Beginn an tummelten sich in über einem Drittel der Röhrchen und Bohrlöcher, Wildbienen und andere Insekten. Grund genug, das Wohnangebot zu erweitern. Seit Sommer 2022 stehen insgesamt vier Insektenhotels zur Verfügung. Entscheidender als die Insektenhotels ist für die Nützlinge jedoch das umliegende Nahrungsangebot. Auf frisch gemähten Wiesen und Zierrasen, wie vor unserer Zentrale, ist dies zuletzt knapp gewesen. Durch regelmäßige Mäharbeiten kommen viele Pflanzen nicht zum Blühen. Dadurch geht ein potenzielles Nahrungsangebot für Insekten und Vögel verloren.

Vom Rasen zur Blühwiese

„Die BImA hat seit dem Frühjahr 2021 die bislang intensiv gemähte Rasenfläche neben der Hauptpforte der Zentrale in Bonn in eine extensiv gepflegte, arten- und blütenreiche Grünlandfläche verwandelt“, freut sich Lothar Schmid, Leiter der Abteilung Naturschutz. Um die „wilde Ecke“ auf dem Außengelände der BImA-Zentrale zu erhalten, wird lediglich ein Teil der Fläche gemäht – und das auch nur noch einmal im Spätsommer oder im Frühherbst. Die einzelnen Pflanzen haben somit die Möglichkeit zu blühen und Samen zu bilden. Die BImA verzichtet bewusst auf die zusätzliche Aussaat von standortheimischen Blühmischungen oder Wildkräutern. So nutzt und fördert man das im Boden liegende Potenzial an Samen. „Das, was auf den ersten Blick wild oder ungepflegt erscheint, ist für unsere heimischen Insekten ein reich gedeckter Tisch und ein Rückzugsort inmitten einer sonst oft kargen urbanen Landschaft“, erklärt Lothar Schmid. In den letzten anderthalb Jahren ist ein artenreicher und hochwertiger Magerrasen entstanden. Sogar einzelne Raritäten fühlen sich auf dem sonnigen Standort sehr wohl. Darunter zum Beispiel die in Nordrhein-Westfalen auf der roten Liste als „gefährdet“ eingestufte Ackerröte.

Magerrasen

Auf dem Magerrasen neben der Hauptpforte der BImA-Zentrale in Bonn ist unter anderem die seltene Ackerröte zu finden (Bilder: BImA).

Reich gedeckter Tisch für Bienen, Falter und Vögel

Die „wilde Ecke“ zieht nicht nur Insekten wie Wildbienen, Falter und Schwebfliegen an. Auch bei den Vögeln findet das neue Nahrungsangebot bereits Anklang. „Vor allem im Spätsommer und Herbst lassen sich demnächst Stieglitze, Feld- und Haussperlinge, Türkentauben sowie Blau- und Kohlmeisen auf ihrer Nahrungssuche gut beobachten“, weiß Lothar Schmid aus Erfahrung. Auch seltenere Besucher wie Eichelhäher, Rotkehlchen, Hausrotschwanz, Zaunkönig und Grünspecht wurden von BImA Kolleginnen und Kollegen schon beobachtet. Das ist aber erst der Anfang. Die BImA setzt ihre Offensive für den Insektenschutz weiter fort.

Ökologische Aufwertung ziviler Dienstliegenschaften

Umweltbewusste Aufwertungsmöglichkeiten sind Inhalt eines Fachkonzeptes zur ökologisch optimierten Bewirtschaftung ziviler Dienstliegenschaften, welches aktuell erarbeitet wird. Die Kolleginnen und Kollegen der BImA vor Ort erhalten damit einen Praxisleitfaden, um Pflanzen und Tieren einen idealen Wohnraum anbieten zu können.

Auch Ihr Beitrag zählt!

Die Maßnahmen der BImA zeigen, dass auch mit wenig Aufwand viel erreicht werden kann. Haben Sie einen Garten? Dann denken Sie doch beim nächsten Rasenmähen einmal daran und lassen einfach eine kleine Ecke oder eine hochwachsende Insel aus. So leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum Insektenschutz, dem Erhalt der biologischen Vielfalt und schließlich dafür, dass das Brummen nicht verebbt.