Die Natur des Jahres 2020

Es krabbelt, flattert und blüht auf unseren Liegenschaften

Bonn, 25. März 2020. Die Turteltaube gehört zur faszinierenden Vogelfamilie der Tauben. Sie sind nicht nur Tiere mit großer Symbolkraft, sondern zeichnen sich auch durch ihren besonderen Orientierungssinn aus. Das Poster „Natur des Jahres 2020“ der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) stellt eine Reihe weiterer besonderer Lebewesen vor.

Das Poster „Natur des Jahres“ können Sie kostenlos bestellen (Bild: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben).

Die Turteltaube, der Vogel des Jahres 2020, ist ein Symbol für Liebe, Glück und Frieden. Ihren Namen verdankt der Vogel seinem Gesang, der aus fast schnurrenden, tiefen „turrr-turrr-turrr“-Lauten besteht. Zusätzlich ist auch das Balzverhalten der Tauben zwischen April und Mai unverwechselbar, da sie im wahrsten Sinne des Wortes miteinander turteln. Streptopelia turtur, so ihr wissenschaftlicher Name, lebt monogam und gern zusammen mit Artgenossen in der näheren Umgebung. Die Turteltaube ist die kleinste heimische Wildtaube und durch ihr farbenfrohes Gefieder deutlich von anderen Tauben zu unterscheiden. Im Sommer ist sie deutschlandweit zu finden und besiedelt vorwiegend Tiefebenen bis 350 Meter über Meereshöhe. Die Wintermonate hingegen verbringt sie in Gebieten Afrikas, südlich der Sahara von Mauretanien bis nach Äthiopien. Weniger romantisch sind allerdings ihre Lebensbedingungen und der Rückgang ihrer Bestände: Sowohl der Verlust von Brut- und Nahrungsflächen als auch die illegale Jagd auf ihrem Zugweg gefährden die Turteltaube massiv. Auf vielen BImA-Liegenschaften finden die schmucken Vögel aber noch geeignete Lebensräume. Dies liegt wie Lothar Schmid, Abteilungsleiter Naturschutz des BImA-Geschäftsbereichs Bundesforst, erklärt „einerseits an der militärischen Nutzung und andererseits an dem naturverträglichen Geländemanagement von Bundeswehr und Bundesforst. Beide sorgen für offene beziehungsweise halboffene Kulturlandschaften mit Hecken, Gebüschen und lichten Waldrändern. Zusätzlich wird auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet.“ Aus diesem Grund hat die Turteltaube auf dem Poster „Natur des Jahres 2020 – auf den Liegenschaften der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben“ einen Platz bekommen.

Natur des Jahres auf Bundesliegenschaften

Die mannigfaltigen und großflächig unzerschnittenen Lebensräume auf vielen Bundesliegenschaften beheimaten viele Tier- und Pflanzenarten. Besonders das durch militärische Nutzung entstandene, kleinräumige Mosaik verschiedenster Biotope stellt eine wertvolle Lebensraumvielfalt dar. Dort beheimatet sind auch die Blume und Orchidee des Jahres. Der Fieberklee sowie das breitblättrige Knabenkraut sind bevorzugt in Feuchtwiesen und -gebieten der Liegenschaften vorzufinden. Ihre weißen bis rosafarbenen Blüten zaubern bunte Tupfer in die Landschaft. Auch die Auen-Schenkelbiene als Wildbiene des Jahres geht hier auf Nektarsuche. In Moorgewässern fliegt typischerweise die Speer-Azurjungfer ihre Runden. 2013 wurde sie bereits zur Libelle des Jahres gekürt. Die erneute Wahl soll die anhaltenden und drastischen Rückgänge dieser Art im Zuge des Klima- und Landnutzungswandels verdeutlichen. Gefährdet ist auch die Landschaft des Jahres: der Borstgrasrasen. Dieser für versauerte Böden mit geringen Nährstoffgehalten charakteristische Lebensraum weist ein breites Artenspektrum auf und ist noch auf vielen unserer BImA-Liegenschaften anzutreffen.

Klein aber oho – seltene Bewohner am Boden und in der Luft

Daher ist es nicht verwunderlich, dass dort in geschützten Lebensräumen besonders vom Aussterben bedrohte Arten wie der Brombeer-Zipfelfalter, Schmetterling des Jahres, oder auch der schwarzblaue Ölkäfer als Insekt des Jahres vorzufinden sind. Letzterer spielt seit etwa 4000 Jahren in unserer Kultur eine Rolle. Sein Körpergift Cantharidin wurde sowohl als Liebestrank als auch für Giftmorde eingesetzt. Der flugunfähige Käfer ist leicht an seinem schwarzen und zugleich auffällig blau schimmernden Körper zu erkennen.

Die kräftige Grünfärbung der männlichen Zauneidechse zur Paarungszeit im Juni und Juli lässt zwar so manchen Betrachter an ein giftiges Reptil denken, aber sie ist absolut harmlos. Das auf dem Poster abgebildete Weibchen des Reptils des Jahres weist eine eher bräunliche bis graue Tarnfärbung auf. Auf den extensiv genutzten Offenlandflächen der militärischen Übungsplätze oder Naturerbeflächen finden sie noch ausreichend Insektennahrung sowie geeignete Sonnen- und Unterschlupfplätze.

Blindgänger mal anders

Das Wildtier des Jahres ist der Maulwurf. Auch wenn ihn die wenigsten Menschen je lebend zu Gesicht bekommen, gehört er doch zu den bekanntesten Wildtieren Deutschlands. Allerdings macht das nahezu blinde Säugetier durch seine Erdbauarbeiten auf sich aufmerksam und verärgert so manchen Gartenbesitzer. Auf der anderen Seite zeigt die Anwesenheit eines Maulwurfs, dass sich der Boden in einem intakten Zustand befindet, mit vielen Bodenlebewesen, wie zum Beispiel Regenwürmern. In jedem Fall verbietet sich das Töten dieser per Gesetz besonders geschützten Art.

Poster kostenlos bestellen

Das Poster „Natur des Jahres“ kann Ihnen im Rahmen der naturschutzfachlichen Öffentlichkeitsarbeit zugesendet werden – allerdings nur, solange der Vorrat reicht. Bestellungen bitte an: scarlet.richter@bundesimmobilien.de.