Eine Erinnerungsstätte mit einer überragenden Reputation
Zehn Jahre "Dokumentationsstätte Regierungsbunker"
Paul Johannes Fietz hob in seiner Rede die herausragende Reputation der Erinnerungsstätte hervor (Foto: BImA).
Bonn/Bad Neuenahr-Ahrweiler, 20. April 2018. Die „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“ bei Bad-Neuenahr-Ahrweiler existiert seit zehn Jahren. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Paul Johannes Fietz, Mitglied des Vorstandes der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), lobten bei einer Feierstunde zu diesem Jubiläum am Freitag das Engagement und den Weitblick der Initiatoren. Erst sie hätten den Erhalt eines 203 Meter langen Teilstücks der Anlage für die Nachwelt möglich gemacht. Die BImA ist die Eigentümerin des Regierungsbunkers Marienthal.
Die Dokumentationsstätte Regierungsbunker ist eine Erfolgsgeschichte. Davon zeugen mehr als 800.000 Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt seit der Eröffnung des Museums im März 2008. Es wird vom Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ betrieben, die BImA ist die Eigentümerin der Bunkeranlage.
Bei der Feierstunde zum zehnjährigen Bestehen des Regierungsbunkers (von links): Bad Neuenahr-Ahrweilers Bürgermeister Guido Orthen, Malu Dreyer, der Vorsitzende des Heimatvereins „Alt-Ahrweiler“ Dr. Wilbert Herschbach, Dr. Jürgen Pföhler, Paul Johannes Fietz und Florian Mausbach (Foto: BImA).
„Das ehemalige Ausweichquartier der Verfassungsorgane des Bundes in Marienthal ist ein politisch und zeitgeschichtlich bedeutsames Denkmal“, hob Paul Johannes Fietz bei der Feierstunde zum zehnjährigen Bestehen hervor. „Die Reputation der Erinnerungsstätte ist überragend.“
Gerade noch zur rechten Zeit die Initiative ergriffen
Das Vorstandsmitglied der BImA dankte dem ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, Florian Mausbach, und dem Landrat des Kreises Ahrweiler, Dr. Jürgen Pföhler, sowie allen am Erhalt der Anlage Beteiligten: „Wenn Sie nicht gerade noch zur rechten Zeit beherzt die Initiative ergriffen hätten, wäre dieses geschichtliche Monument mit dem Rückbaubeschluss und dessen konsequenter Umsetzung einfach sang- und klanglos verschwunden.“ Paul Johannes Fietz erinnerte zudem an die bewegte Geschichte des Regierungsbunkers Marienthal.
Die Dokumentationsstätte Regierungsbunker bei Bad Neuenahr-Ahrweiler (Foto: BImA).
Geheimer „Keller der Macht“
Dieser galt während des Kalten Krieges als das geheimste Bauwerk in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Die rund 25 Kilometer südlich von Bonn gelegene Bunkeranlage sollte der Regierung und den anderen Verfassungsorganen im Kriegsfall als Ausweichsitz dienen und einer „Notverwaltung“ des Bundes mit bis zu 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für mindestens 30 Tage das Überleben im Falle eines Atomschlages ermöglichen. Errichtet wurde die letztlich 17,3 Kilometer lange unterirdische Bunkeranlage von 1962 bis 1971. Das auch als „Keller der Macht“ bezeichnete Bauwerk umfasste schließlich 936 Schlaf- und 897 Büroräume. Nach dem Rückbau zwischen 2001 und 2006 sind heute noch 203 Meter der ehemaligen Anlage als Dokumentationsstätte erhalten.