Grundsteinlegung in Kümmersbruck: Trainingszentren der Zukunft für den Zoll

Grün, seriell und effizient

Gruppenfotos Grundsteinlegung

Feierten gemeinsam die Grundsteinlegung in Kümmersbruck (von links): Christina Kiener, stellvertretende Leiterin des Hauptzollamts Regensburg, Katja Rüdiger, Leiterin BImA-Hauptstelle FM München, Michael Czerny, Oberbürgermeister Amberg, Roland Strehl, Bürgermeister Kümmersbruck, Stefan Braun, stellvertretender Landrat Amberg-Sulzbach, Andrea Rieger, Leiterin BImA-Hauptstelle FM München, Alessa Schmitz, Managerin PD – Partnerschaft Deutschland, Sascha Bahlau, Geschäftsführer Loupz und Mirko Zeng, Geschäftsführer Goldbeck Ost (Foto: BImA).

Bonn/Kümmersbruck, 25. September 2025. Das Bauprogramm für die neuen Einsatz- und Trainingszentren für den Zoll nimmt weiter Fahrt auf: Heute hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) mit ihren Partnern den Grundstein für den Standort in Kümmersbruck gelegt. Das Ziel: Die Beschäftigten des Zolls sollen optimal und in hochmodernen Zentren trainieren können, um sich optimal auf ihren wichtigen Dienst vorzubereiten.

Alle Standorte werden in serieller Bauweise errichtet und folgen einem einheitlichen, durchdachten Konzept, das auch in Kümmersbruck umgesetzt wird: Das Trainingszentrum umfasst drei zentrale Bausteine: ein Einsatztrainingsgebäude, eine Raumschießanlage und eine Zwei-Feld-Sporthalle. Hier werden Zollbeamtinnen und -beamte ihre Einsätze trainieren – und das in sehr realitätsnahen Szenarien. So lassen sich in dem ETZ Situationen in Wohn- und Gastronomieflächen oder auch in Kfz-Hallen simulieren. Laufstege ermöglichen dem Trainingspersonal eine effektive Überwachung und Leitung der Übungen, vier Meter über den Trainierenden. Die Raumschießanlage verfügt über drei Schießstände mit modernster Projektions- und Messtechnik. Verwaltungs- und Besprechungsräume runden das Konzept auf 13.500 Quadratmetern Bruttogeschossfläche ab. „Dieses Gebäude wird nicht nur ein Ort der Ausbildung, sondern auch ein Haus der Gemeinschaft, der Professionalität und des Teamgeists“, betont Christina Kiener, stellvertretende Leiterin des Hauptzollamtes Regensburg.

Visualisierung des ETZ

Das Einsatztrainingszentrum des Zolls in Kümmersbruck besteht aus einem Einsatztrainingsgebäude, einer Raumschießanlage und einer Zwei-Feld-Sporthalle und wird 2027 fertiggestellt (Visualisierung: BImA).

Nachhaltig und effizient

„Die Errichtung des neuen Einsatztrainingszentrums für den Zoll in Kümmersbruck und an den weiteren Standorten deutschlandweit steht für eine innovative Strategie in der modernen Infrastruktur. Als zentrales Immobilienunternehmen des Bundes ist es unser Ziel, unseren Nutzern optimale Dienstliegenschaften zur Verfügung zu stellen. Das Beispiel ETZ zeigt, dass dies effizient, seriell und nachhaltig möglich ist – und das über den gesamten Lebenszyklus der Immobilie. Wird das Trainingszentrum in der Zukunft nicht mehr benötigt, lassen sich die Baustoffe in anderen Liegenschaften wiederverwerten“, unterstreicht Andrea Rieger, Leiterin der Münchner BImA-Hauptstelle Facility Management.

Nach einem EU-weiten Vergabeverfahren beauftragte die BImA als Bauherrin das europaweit tätige Bau- und Dienstleistungsunternehmen Goldbeck als Generalunternehmer für zehn Standorte mit der schlüsselfertigen Realisierung inklusive Planung und Bau. Die Fertigstellung und Übergabe an die Generalzolldirektion als Nutzerin ist in Kümmersbruck für Mitte 2027 geplant. Um das Bauprogramm zu beschleunigen, setzen BImA und Goldbeck auf eine systematisierte und serielle Bauweise für alle geplanten Standorte. Wesentliche Bauelemente fertigt Goldbeck industriell vor und montiert sie anschließend vor Ort. Dies beschleunigt die Bau- bzw. Montagephase – und senkt somit die Kosten. Die Architektur der Einsatztrainingszentren fügt sich harmonisch in ihre Umgebung ein: Die Fassaden sind mit Aluminium-Lisenen und Lärchenholz verkleidet.

„Um den Zollbeamtinnen und -beamten optimale Trainingsbedingungen zu ermöglichen, realisieren wir die Gebäude bundesweit nach einem wirkungsvollen Prinzip: einmal planen, zehnmal bauen. Möglich macht das unsere systematisierte und serielle Bauweise. Dabei setzen wir auf kurze Entscheidungswege und eine enge Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, um ein zukunftsweisendes Trainingszentrum für den Zoll zu schaffen“, erklärt Mirko Zeng, Geschäftsführer der Goldbeck Ost GmbH.

Grüner Strom und neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen

Das deutschlandweite Bauprogramm für den Zoll setzt weitere Schwerpunkte auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz mit einem geringen CO2-Abdruck über den gesamten Lebenszyklus der Gebäude. Die Gebäude realisiert Goldbeck für die BImA nach dem EGB 40-Standard und setzt dabei den Silber-Standard des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) um. Eine ganzheitliche Photovoltaik-Lösung versorgt die Gebäude mit Energie. Neben den Dachflächen integrieren auch die Fassaden Photovoltaik-Module. Solar-Carports erzeugen zusätzlichen Strom. Im Jahresschnitt werden die Anlagen mehr Energie produzieren als verbrauchen und Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Die Trockenbauwände im Inneren der Gebäude werden aus vorgefertigten Modulen ausgeführt, die aus gepresstem Stroh bestehen. Somit kann weitestgehend auf energieaufwändig hergestellte und nicht recycelbare Gipskarton-Wände verzichtet werden. Begrünte Dächer und Fassaden verbessern das Mikroklima, fördern die Regenwasserversickerung und tragen zur natürlichen Kühlung bei. In den Außenanlagen entstehen neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen – etwa durch Nist- und Fledermauskästen.

Weitere Einsatztrainingszentren werden in den kommenden Jahren in Chemnitz, Eppingen, Garching, Griesheim, Heiligenhaus, Neumünster, Königs Wusterhausen sowie in Walsrode errichtet. Ein weiterer elfter Standort soll in der Schweizer Grenzregion entstehen.