Kooperationsprojekt „Visionen für die Lichtenburg“ erfolgreich gestartet  

Nutzungskonzept für BImA-Schloss

Bonn/Annaburg-Prettin, 17. März 2022. Die Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin und die FH Aachen wollen im Rahmen eines partizipativen Prozesses eine Nutzungskonzeption für das Schloss Lichtenburg entwickeln. Das Projekt findet in Kooperation mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) statt und wird durch das Land Sachsen-Anhalt gefördert.

Schloss Lichtenburg im Annaburger Ortsteil Prettin, im Landkreis Wittenberg gelegen, ist eine der bedeutendsten Schlossanlagen Mitteldeutschlands. Die erlebbaren, übereinanderliegenden historischen Zeitschichten sind in ihrer Dichte und Komplexität einzigartig. Dabei ist jede Zeitschicht für sich allein betrachtet von hoher Bedeutung: Antoniterkloster – Nebenresidenz und kurfürstlicher Witwensitz – Strafanstalt – Konzentrationslager – Standort der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) Geschwister Scholl – Lern- und Begegnungs-, Erinnerungs- und Gedenkort. Damit wird das Schloss Lichtenburg zu einem Brennglas über 700-jähriger, wechselvoller Geschichte, einem Ort großer Spannungsbögen und Gegensätze. Die vielfältig erhaltenen baulichen Zeugnisse, die eindrucksvoll alle Zeitschichten widerspiegeln, sind von höchstem Denkmalwert.

Schloss Lichtenburg

Für das Schloss Lichtenburg der BImA wird jetzt ein Nutzungskonzept erstellt (Foto: Markus Köpke).

Zukunftsweisende Nutzungskonzeption gesucht

Ziel des Projektes „Visionen für die Lichtenburg“ ist die Entwicklung einer zukunftsweisenden und innovativen Nutzungskonzeption im Rahmen eines partizipativen und transdisziplinären Prozesses, der alle relevanten und mit dem Schloss verbundenen Akteurinnen und Akteure sowie Strukturen berücksichtigt. „Dabei ist es uns wichtig, die Schlossanlage Lichtenburg mit angemessenen neuen Nutzungseinheiten und möglichen baulichen Ergänzungen so zu entwickeln, dass die historische Vielfalt der Anlage sichtbar bleibt und sich gleichzeitig in einer angemessenen Nutzungs- und Akteurinnen- und Akteursvielfalt abbildet“, erläutert Gedenkstättenleiterin Melanie Engler.

Neue Wege gehen

„Es ist an der Zeit, neue Wege zu gehen und unvoreingenommen neue Nutzungsideen und -ansätze zu betrachten, um dem Leerstand im Schloss Lichtenburg entgegen zu wirken. Es ist uns daher ein großes Anliegen das Projekt aktiv zu unterstützen und zu begleiten“, ergänzt Sandra Reso-Faatz, Objektmanagementteamleiterin bei der BImA in Magdeburg. Die Bundesanstalt ist als zentrales Immobilienunternehmen des Bundes Eigentümerin der Schlossanlage.

Das Labor für urbane Orte und Prozesse aus Stuttgart und das Büro Seetal Architektur und Stadtentwicklung aus Weimar werden den gesamten Entwicklungsprozess koordinieren und begleiten. Bereits im April ist ein Workshop mit Master-Studierenden des Fachbereiches Architektur der FH Aachen in Prettin geplant. Dem Workshop ist ein thematisches Seminar im vergangenen Wintersemester vorausgegangen.