Kunst am Bau-Wettbewerb für Bildungs- und Wissenschaftszentrum gestartet
Neubau der Generalzolldirektion in Sigmaringen

Lageplan mit Standorten für die Bestandskunst und die neue Kunst am Bau (Visualisierung: Oberst & Kohlmayer Generalplaner GmbH).
Bonn/Sigmaringen, 06. Oktober 2025. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) hat als Bauherrin gemeinsam mit dem Bundesbau Baden-Württemberg den kooperativen Kunst am Bau-Einladungswettbewerb für den Neubau der Generalzolldirektion – Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung – in Sigmaringen gestartet. Nach Sitzung des Auswahlgremiums und der Nominierung von sieben künstlerischen Positionen beginnt nun die eigentliche Wettbewerbsphase.
Die Generalzolldirektion (GZD) bildet im Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung (BWZ) am Dienstort Sigmaringen Nachwuchskräfte des mittleren Dienstes der Zollverwaltung aus. Außerdem führt sie dort Fortbildungsveranstaltungen mit Schwerpunkt im Bereich Eigensicherung und Bewaffnung (ESB) durch. Der Campus – regional auch „Zollschule“ genannt – entstand in den 1970er Jahren an der Schmeier Straße in Sigmaringen. Nach über 50 Jahren intensiver Nutzung weist dieser mittlerweile bauliche und technische Mängel auf. Anfang 2019 wurde auf Grund der Erkundungsergebnisse der BImA deshalb entschieden, einen Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Graf-Stauffenberg-Kaserne in Sigmaringen zu realisieren. Der neue, zeitgemäße Campus auf 26,5 Hektar vereint sinnvoll alle benötigten Funktionen wie Lehrsaalgebäude, Sport- und Trainingshallen, Mensa, Verwaltung, Wohnen und Serviceeinrichtungen sowie die zugehörigen Freiflächen, Campusplatz, Sportanlagen, Wege, Straßen- und Grünflächen zusammen mit Parkhaus und dem BImA-Gebäude. Beauftragt mit der Planung wurde im Februar 2023 als erster Preisträger aus dem zuvor durchgeführten zweistufigen Realisierungswettbewerb für den Campus Neubau die Oberst & Kohlmayer Generalplaner GmbH.

Visualisierung der Bestandskunst: Heinrich Rohwedder, „Ohne Titel“, 1978 ; Hans Nagel, „KR7“ oder auch „Die Urformen des Organischen und Konstruktiven“, 1972; Rolf Wicker, Приезд – отъезд (Anreise – Abreise) 2012
Orientierungsachse aus Architektur, Kunst und Natur
Bereits mehrfach sind im Rahmen von Kunst am Bau-Wettbewerben Werke für den alten Campus entstanden – das älteste stammt aus dem Jahr 1972, das jüngste aus dem Jahr 2012. Im Sinne der baukulturellen Verantwortung werden alle drei Kunstwerke aus der bisherigen Liegenschaft übernommen und auf dem neuen Gelände integriert. Zusammen mit den beiden vorgesehenen Standorten für die neuen Werke des gestarteten Wettbewerbs, dem vorhandenen Baumbestand sowie den ergänzenden Neubepflanzungen entsteht entlang der Nord-Süd-Achse bis zum Plateau mit dem freien Blick in die Landschaft eine prägende und orientierungsstiftende Einheit.
Neue Kunst am Bau
Im Rahmen der Planungen wurden zwei Standorte für die neue Kunst am Bau festgelegt und bewusst zentral in die Gesamtgestaltung des neuen Campus integriert. Standort 1 befindet sich im Außenbereich am Haupteingang auf der Grünfläche bei der Einfahrt und markiert so den Auftakt des Geländes. Standort 2 liegt im Innenbereich der Mensa an den Wandflächen von Foyer und Casino und setzt dort einen künstlerischen Akzent im zentralen Begegnungsraum.
Für beide Standorte werden künstlerische Vorschläge gesucht, die sich mit dem Ort – der räumlichen Situation, (Landschafts-)Architektur und Nutzung – auseinandersetzen. Die Kunst am Bau kann dabei einen inhaltlichen Bezug zum BWZ und seinen Tätigkeiten haben, darf aber auch rein abstrakt sein. Die Verwendung von stereotypen Symbolen und Darstellungen aus der Arbeit des Zolls ist nicht gewünscht. Eine so genannte „identitätsstiftende Kunst“ ist nicht zwingend notwendig. Die Kunstwerke könnten zum Beispiel einen Bezug zur Aus- und Fortbildung, Bildungskontext und Wissenschaft, einen Bezug zur Freiheitlich Demokratischen Grundordnung i. S. des § 4 Abs. 2 Bundesverfassungsschutzgesetzes oder anderen passenden Themen aufweisen. Es ist kein Regionalbezug erwünscht, da sich das Bildungs- und Wissenschaftszentrum am Dienstort Sigmaringen an Aus- und Fortbildungsteilnehmende aus ganz Deutschland richtet.
Für die Realisierung der künstlerischen Gestaltung stehen maximal 600.000 Euro inklusive der gesetzlichen Mehrwertsteuer zur Verfügung.
Insgesamt neun Kunstschaffende zum Wettbewerb eingeladen
Das Auswahlgremium hat in einer intensiven Diskussion am 1. Juli 2025 sieben künstlerische Positionen ausgewählt, die nun zur Teilnahme am Wettbewerb eingeladen wurden.
Teilnehmende Kunstschaffende:
- Jonathan Banz & Nikolai von Rosen
- Martine Feipel & Jean Bechameil
- Christian Jankowski
- Sven-Julien Kanclerski
- Stefan Sous
- Erik Sturm
- Farzane Vaziritabar
Das Preisgericht wird am 16. Juni 2026 tagen und einen Entwurf zur Realisierung empfehlen. Weitere Informationen zum Wettbewerb erhalten Sie hier.