Lagezentrum für den radiologischen Notfallschutz soll einziehen
Grundstein für Neubau am BfS-Standort Berlin gelegt
So soll der Neubau einmal aussehen: Das geplante BfS-Gebäude als Modell (Foto: Winfried Mateyka).
Bonn/Berlin, 13. September 2022. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) erhält in Berlin-Karlshorst ein neues, modernes Gebäude mit Lagezentrum für den radiologischen Notfallschutz. Im Beisein von Stefan Tidow, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und BfS-Präsidentin Dr. Inge Paulini wurde am Dienstag der Grundstein für den Büro- und Laborkomplex gelegt. Der Vorstandssprecher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), Dr. Christoph Krupp, sowie die Präsidentin des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Petra Wesseler, nahmen an der Feier ebenfalls teil.
Umweltstaatssekretär Tidow betonte: „Ein leistungsfähiger Strahlenschutz ist für Deutschland unverzichtbar. Die angespannte Situation in der Ukraine macht das mehr als deutlich. Mit dem Neubau in Berlin-Karlshorst erhält das Bundesamt für Strahlenschutz die notwendige Infrastruktur, um seine Aufgaben auch künftig effizient wahrzunehmen.“
Nuklearspezifische Gefahrenabwehr wird von dort gesteuert
Und BfS-Präsidentin Dr. Paulini erläuterte: „Am Standort Berlin betreibt das Bundesamt für Strahlenschutz Einrichtungen zur Überwachung der Umweltradioaktivität, Teile des radiologischen Lagezentrums des Bundes und steuert von dort aus seine nuklearspezifische Gefahrenabwehr. Das neue Gebäude bietet dafür eine moderne, krisenfeste Ausstattung. Fernwärmeversorgung, Photovoltaikanlage und Bauweise nach Bundesstandard Nachhaltiges Bauen ‚Silber‘ bringen uns zudem einen weiteren Schritt in Richtung klimaneutrale Bundesverwaltung.“
Der Neubau ersetzt einen Anfang der 1970er Jahre errichteten Plattenbau, den bereits das Staatliche Amt für Atomsicherheit und Strahlenschutz (SAAS) der DDR genutzt hatte. Ein Teil der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie der Liegenschaft des SAAS in Berlin-Karlshorst wurden 1990 in das damals noch junge Bundesamt für Strahlenschutz übernommen.
Legen die Zeitkapsel in den Grundstein: Dr. Christoph Krupp (v.l.), Petra Wesseler, Stefan Tidow, Architekt Michael Rommel und Dr. Inge Paulini (Foto: BfS).
Außergewöhnliche Gebäudeform
Der Bau wird als Y-förmige Konstruktion in Stahlbetonskelettbauweise ausgeführt. Auf drei Geschossen mit Teilunterkellerung werden 3.600 Quadratmeter Nutzfläche mit Arbeitsplätzen in Büros, Laboren, Bibliothek und Werkstätten entstehen. Als Kunst am Bau wurde in einem Wettbewerb das Werk „Urhütte“ – eine stilisierte Hütte aus Ästen – des Künstlers Kang Sunkoo ausgewählt. Es soll im Atrium des Gebäudes platziert werden.
Eigentümerin und Bauherrin des Neubaus ist die BImA. Die Verantwortung für die Bau-Durchführung trägt das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung. Die Baukostenprognose liegt bei rund 36 Millionen Euro. Die Übergabe an das BfS als Nutzerin soll im Jahr 2024 erfolgen.