Leitungswechsel im Bundesforstbetrieb Hohenfels
Dr. Markus Perpeet im Ruhestand
Bonn/Schmidmühlen, 26. März 2024. Der bisherige Leiter des Bundesforstbetriebes (BFB) Hohenfels, Dr. Markus Perpeet, ist am heutigen Dienstag nach 36 Jahren Bundesforstdienst in den Ruhestand verabschiedet worden. Gleichzeitig wurde Manfred Kellner als Nachfolger eingeführt.
Paul Johannes Fietz, Vorstandsmitglied der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und zuständig für deren Geschäftsbereich Bundesforst, händigte heute dem Leitenden Forstdirektor Dr. Markus Perpeet die Urkunde zur Versetzung in den Ruhestand aus. Gleichzeitig berief er Manfred Kellner zu seinem Nachfolger. Die Leitungsübergabe des Bundesforstbetriebes fand feierlich mit etwa 170 geladenen Gästen und allen Angehörigen des Bundesforstbetriebes im „Schlossstadl“ Schmidmühlen/Oberpfalz statt.
Leitungswechsel: Vorstandsmitglied Paul Johannes Fietz (1. v. links) und Geschäftsbereichsleiter Organisation und Personal Michael Müller (1. v. rechts) verabschiedeten Dr. Markus Perpeet (2. v. links) in den Ruhestand und begrüßten seinen Nachfolger auf dem Posten, den bisherigen stellvertretenden Betriebsleiter Manfred Kellner (Foto: Paul Böhm).
BImA-Vorstand Fietz skizzierte dort die beruflichen Stationen von Perpeet. Er würdigte insbesondere die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den US-Streitkräften auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels, mit der Bundeswehr auf rund 240 Liegenschaften im südöstlichen Bayern sowie den Aufbau der Kooperation mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes an der Donau. Seine „Steckenpferde“ seien stets der Naturschutz, der Erhalt der vielfältigen Landschaft und ein naturnaher Waldbau gewesen. „Dr. Markus Perpeet übergibt seinem Nachfolger einen gut aufgestellten Bundesforstbetrieb – der, entgegen aller früheren Unkenrufe, auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels immer noch über eine beträchtliche Rotwildpopulation verfügt, die nach seinem Weggang dennoch hörbar aufatmen wird“, betonte das BImA-Vorstandsmitglied mit einem Augenzwinkern, in Anspielung auf dessen energischen Versuch, eine artenreiche Waldverjüngung ohne Zaunschutz zu etablieren. „In dem offenen Ökosystem Wald heißt unser ,gewollt' nicht immer auch ,gekonnt' – das habe ich gelernt“, so Dr. Perpeet zum Ende seiner Dienstzeit.
Seit 1988 beim Bundesforst tätig
Nach dem Abitur 1976 absolvierte der gebürtige Rheinländer seinen Wehrdienst im Emsland und schied nach zwei Jahren als Fähnrich der Reserve aus. Er schloss das Studium der Forstwissenschaften in Freiburg und Wien im Jahr 1984 ab. Es folgte das Referendariat in Baden-Württemberg im Markgräflerland. Anschließend arbeitete er bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg, Abteilung Waldschutz.
Die erfolgreiche Bewerbung beim Bundesministerium der Finanzen (BMF), Bundesvermögensabteilung, führte ihn 1988 zunächst ins Bundesforstamt Grafenwöhr und an die Oberfinanzdirektion Nürnberg. Ab 1990 war er Forsteinrichter und Amtsverweser im Bundesforstamt Neckargrund mit Lehrauftrag an der Fachhochschule Rottenburg/Neckar.
1992 promovierte er an der Universität Freiburg am Institut für Landespflege zum Themenkomplex Landschaftserlebnis, Landschaftsgestaltung und Biotopqualität. Im selben Jahr wechselte Perpeet in das Forstfachreferat des BMF und verfasste u.a. die Waldbaugrundsätze für den Bundesforst. Nach zehn Jahren übernahm er bis heute die Leitung des damaligen Bundesforstamtes Hohenfels im Oberpfälzer Jura.
2009 wurden die beiden bayerischen Bundesforstdienststellen Hohenfels und Stockdorf zusammengelegt – ein Gebiet, das sich insgesamt über 49.000 Quadratkilometer erstreckt. Die BImA betraute Perpeet 2009 mit dessen Gesamtleitung.
Der Leiter des Geschäftsbereichs Bundesforst, Burkhard Schneider, hob in seiner Ansprache die menschlichen Eigenschaften von Markus Perpeet, seine Hilfsbereitschaft und seinen Einsatz für eine bessere und nachhaltige Zukunft hervor: Bei allem Ehrgeiz und bei aller Hartnäckigkeit in der Sache, sei dem scheidenden Leiter des Bundesforstbetriebs stets eine kritische Selbstreflexion, insbesondere aber ein scharfsinniger Humor zu bescheinigen.
Manfred Kellner ist neuer Leiter in Schmidmühlen
Paul Johannes Fietz übertrug Forstdirektor Manfred Kellner, Jahrgang 1963, die Leitung des BFB Hohenfels. Nach seinem Forststudium in München und dem Referendariat beim Land Bayern trat er 1992 in die Bundesforstverwaltung ein. Bis 2003 war er als Forsteinrichter für die Bundesliegenschaften in Rheinland-Pfalz und im Saarland verantwortlich. Während dieser Zeit war er auch für 15 Monate als Vertreter des Dienststellenleiters an das Bundesforstamt Schwarzenborn abgeordnet. Ab 2003 übernahm er die Aufgabe eines Fachauditors im Bereich Waldbau und wurde 2005 in die Zentrale Bundesforst nach Bonn berufen. Dort leitete er zunächst das Fachgebiet Waldbau und ab 2008 das Fachgebiet Forsteinrichtung, geografisches Informationssystem (GIS) und Fachauditierung. 2010 wechselte er zum BFB Hohenfels und übernahm bis heute den neu geschaffenen Funktionsbereich Naturschutz und Kompensationsmaßnahmen sowie die stellvertretende Betriebsleitung.
Paul Johannes Fietz bedankte sich bei Manfred Kellner für die bisherige wertvolle und erfolgreiche Tätigkeit und wünschte ihm in der neuen Funktion als Leiter des Bundesforstbetriebs eine glückliche Hand und viel Erfolg. „Sie können auf ein gut strukturiertes, motiviertes Team aus erfahrenen Kolleginnen und Kollegen sowie bestens ausgebildeten jungen Nachwuchskräften bauen. Denn: der Generationenwechsel ist in Hohenfels in vollem Gang!”, erklärte Fietz bei der Amtseinführung.