Leitungswechsel im Bundesforstbetrieb Schwarzenborn

Auf Christoph Goebel folgt Peter Mann

Bonn/Oberaula, 23. August 2022. Der langjährige Leiter des Bundesforstbetriebes (BFB) Schwarzenborn in Hessen, Christoph Goebel, wechselt nach mehr als 30 Jahren Betriebsleitung Ende August zum Projekt FoSys, dem IT-Programm des Bundesforstes. Am heutigen Dienstag vollzog Paul Johannes Fietz, Vorstandsmitglied der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und zuständig für deren Geschäftsbereich Bundesforst, den Leitungswechsel. Er verabschiedete den Leitenden Forstdirektor aus seinem bisherigen Amt und führte Forstdirektor Peter Mann als seinen Nachfolger ein.

Paul Johannes Fietz (v.l.n.r.), Christoph Goebel, Peter Mann und Gunther Brinkmann

Ein Przewalski-Pferd in Miniatur zum Abschied: Paul Johannes Fietz, Christoph Goebel, Peter Mann und Gunther Brinkmann beim Leitungswechsel im Bundesforstbetrieb Schwarzenborn (Foto: BImA).

Die Leitungsübergabe des Bundesforstbetriebes fand im feierlichen Rahmen mit knapp 100 geladenen Gästen und Angehörigen des Bundesforstbetriebes im Parkhotel „Zum Stern“ in Oberaula statt. Dort skizzierte BImA-Vorstand Fietz nochmals die beruflichen Stationen von Goebel und würdigte seine herausragenden Leistungen als innovativer Geist und als Pionier in vielen Aufgabenbereichen der Bundesanstalt. „Seine wirtschaftlichen Erfolge durch das Ausreizen der Wertschöpfungspotentiale der Bundesliegenschaften, seine ausgeprägte Kundenorientierung als Dienstleister für Bundeswehr, Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung sowie weitere Bundesressorts und sein erfolgreiches Engagement im Arten- und Naturschutz zeichneten ihn als Leiter des Bundesforstbetriebes Schwarzenborn aus“, betonte das BImA-Vorstandsmitglied. „Dass Christoph Goebel als anerkannte und beliebte Führungskraft in verschiedenen Arbeitsgruppen der BImA zur Personalführung und -entwicklung mitarbeitete und als Mentor für junge Führungskräfte wirkte, rundet das Bild eines besonderen Kollegen ab.“

Seit 1984 in der Bundesforstverwaltung tätig

Nach dem Studium der Forstwissenschaften in Freiburg im Breisgau absolvierte Goebel zunächst das forstliche Referendariat im nordrhein-westfälischen Forstamt Glindfeld und begann unmittelbar danach seine berufliche Tätigkeit als Leiter des Forstlichen Gutachterreferats an der Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main. Auf seine Initiative hin wurde erstmals beim Bundesforst ein Computer genutzt, um die umfangreichen Reihenberechnungen in der Wertermittlung zu erleichtern. 1990 wechselte er als stellvertretender Leiter an das Bundesforstamt Schwarzenborn, um im Dezember 1991 dessen Gesamtleitung zu übernehmen. Hier wirkte er bei der Formulierung der waldbaulichen Grundsätze mit, deren Überarbeitung nach schweren Sturmereignissen wie „Wiebke“ (1990) erforderlich geworden war. So setzte er sich für ein konsequentes Zielbaumkonzept, eine auf besonders vitale und qualitative Einzelbäume ausgerichtete Bestandsbewirtschaftung und die Gruppenpflanzung ein. Im Holzverkauf ging er neue Wege, indem er ein schnittstellenarmes Verkaufsverfahren etablierte, wobei dem Käufer Holzeinschlag, Sortierung und Transport übertragen wurde.

Mit Gründung der BImA im Jahre 2005 nahm Goebel als Mitglied des Aufbaustabes Einfluss auf die zukünftigen Ziele und Aufgaben ihres Geschäftsbereichs Bundesforst. Als Mitte der 90er-Jahre mit dem Abzug der US-Army und der Umstrukturierung der Bundeswehr zahlreiche Militärflächen umgewidmet wurden, kümmerte er sich um den Rückbau der militärischen Infrastruktur sowie darum, dass diese Flächen für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen verfügbar wurden. Dieses Geschäftsfeld wurde zum Aushängeschild des Bundesforstbetriebes Schwarzenborn.

Naturschützer und begeisterter Fotograf

Christoph Goebels besondere Herzensangelegenheit war jedoch das Arterhaltungsprogramm der letzten Przewalski-Pferde. In Zusammenarbeit mit bedeutenden Tiergärten wirkte der Bundesforstbetrieb bei der Zucht, Erhaltung und Auswilderung der in freier Wildbahn ausgestorbenen Wildpferde mit. Dank seines Engagements gehört der Bundesforstbetrieb mit heute sechs Semireservaten und mehr als 50 Przewalski-Pferden zu den bedeutendsten Haltern dieser Tierart in Europa.

Aufgrund seines Interesses für Naturfotografie und im Hinblick auf seine Erfahrungen im Personalbereich wurde Goebel außerdem damit beauftragt, einen Recruitingfilm für den Bundesforst zu erstellen. „Mithilfe einer kleinen Crew von Bundesförsterinnen und Bundesförstern lieferte er auch auf diesem forstfremden Gebiet eine herausragende Leistung ab“, erläuterte Gunther Brinkmann, Leiter des BImA-Geschäftsbereichs Bundesforst. „Darüber hinaus verwendet die Bundesanstalt für ihre Öffentlichkeitsarbeit eine Vielzahl seiner fotografischen Illustrationen.“

Komplexe Ausgleichsmaßnahmen und Partnerschaften mit großen Unternehmen

Große Wertschätzung erwarb er sich auch bei der Realisierung umfangreicher und komplexer Ausgleichsmaßnahmen im Zuge des Weiterbaus der A 49 und bei der erforderlichen, aber sehr umstrittenen Trassenrodung, die er verantwortungsbewusst und unfallfrei im Auftrag der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) durchführte.

Als letztes innovatives Projekt ist er Partnerschaften mit großen Unternehmen eingegangen, die seriöse Umweltschutzmaßnahmen finanzieren und ihrem Personal in Kooperation mit dem Bundesforst Umweltbewusstsein vermitteln wollen. Ab dem 1. September wechselt der erfahrene Forstmann in das Projekt IT-Forstsysteme (FoSys), für das er die Leitung eines Teilprojektes übernehmen wird.

Peter Mann neuer Leiter des Bundesforstbetriebes

Vorstand Fietz übertrug im Anschluss dem Forstdirektor Peter Mann zum 1. September die Leitung des Bundesforstbetriebes Schwarzenborn. Nach einer mehrjährigen Verpflichtung bei der Bundeswehr absolvierte der gebürtige Hesse das Studium der Forstwissenschaften in Göttingen, woran er sein Forstreferendariat bei der Hessischen Landesforstverwaltung anschloss. 1995 trat er in den höheren Forstdienst der Oberfinanzdirektion Berlin ein. Dort wurde er bis Anfang 2005 in verschiedenen Funktionen eingesetzt und blickt als ehemaliger Referent für Forstinspektionsangelegenheiten in der Forstinspektion Ost auf einen breiten Erfahrungsschatz in der forstlichen Standorterkundung, der forstlichen Öffentlichkeitarbeit sowie dem bundesforstinternen Qualitätsmanagement zurück. 2005 übernahm er die Leitung des Fachgebietes Bundeswehr der BImA-Zentrale in Bonn und setzte seinen Dienst später in Berlin als Fachgebietsleiter Biologische Produktion fort. In diese Berliner Phase fiel auch eine kurzzeitige Abordnung an den Bundesforstbetrieb Mittelelbe als dessen kommissarischer Leiter. 2016 schlug Mann ein neues Kapitel als stellvertretender Leiter im Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge auf und konnte dort seine umfassenden Kenntnisse in den Bereichen Naturschutz sowie Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen einsetzen.

Fietz bedankte sich auch bei Peter Mann für die bisherige wertvolle und erfolgreiche Tätigkeit in Thüringen und erklärte: „Ich wünsche Ihnen in der neuen Funktion als Leiter des Bundesforstbetriebes Schwarzenborn eine glückliche Hand und viel Erfolg.“ Dabei könne er auf ein hochqualifiziertes, motiviertes und erfahrenes Team bauen, so das BImA-Vorstandsmitglied.