„Nachhaltiger Kontakte knüpfen“
Im Gespräch
Bonn/München, 10. September 2021. Nach der Zwangspause durch die Corona-Pandemie findet die EXPO REAL 2021 vom 11. bis 13. Oktober wieder als Präsenzveranstaltung in München statt. Die größte Fachmesse für Immobilien und Investitionen in Europa meldet zahlreiche Aussteller – darunter auch wieder die BImA. Ulf Stollenwerk vom Marketing der Bundesanstalt bereitet den Messeauftritt im Zeichen der Pandemie vor. Im Interview skizziert der Veranstaltungsmanager die Herausforderungen am Messestand und die Erwartungen an die Teilnahme.
2.200 Aussteller und 47.000 Besucher aus 76 Ländern sowie fast 1.200 Rednerinnen und Redner im Konferenzprogramm: Die EXPO REAL 2019 schrieb Rekordzahlen. An diesen wird sich die erste Auflage der Leitmesse nach der pandemiebedingten Pause nicht messen lassen müssen – zu groß sind noch die Unsicherheiten bei vielen (internationalen) Ausstellern und Besuchern nach weit über einem Jahr der Einschränkungen durch Corona. Die Veranstalter jedoch zeigen sich zuversichtlich: „Die Bedeutung der EXPO REAL als internationale Fachmesse für Immobilien und Investitionen ist ungebrochen. Wir spüren einen riesengroßen Bedarf an persönlicher Begegnung und haben alle Vorkehrungen für einen sicheren Aufenthalt aller Beteiligten getroffen“, sagt der Geschäftsführer der Messe München, Klaus Dittrich. Und auch für die BImA steht fest: Das Immobilienunternehmen des Bundes zeigt auf der Messe Flagge.
Neuland für den Marketing-Experten: Ulf Stollenwerk arbeitet mit Hochdruck am Messeauftritt der BImA in Zeiten der Pandemie.
Herr Stollenwerk, was können die Besucherinnen und Besucher am Messestand der BImA erwarten?
Im Fokus stehen unsere Verkaufsobjekte. Darüber hinaus bietet die BImA wieder eine große Bandbreite an weiteren Themen – sie reicht von der Schaffung bezahlbaren Wohnraums über das modulare Bauen bis hin zu Klimaschutzfragen, Quartiersentwicklungen oder auch den Einsatz von Building Information Modeling (BIM). Aber zunächst einmal können unsere Gäste einen besonders sicheren Messestand erwarten.
Was ist denn am Stand in diesem Jahr anders?
Zusätzlich zur 3G-Regelung und dem Hygienekonzept der Messe München, haben wir noch ein eigenes Konzept für unseren Messestand entwickelt. Er ist in diesem Jahr beispielsweise nach oben offen gebaut, um eine noch bessere Durchlüftung zu gewährleisten. Die Anzahl der Personen auf der Standfläche ist begrenzt und die Besucher werden in einer Einbahnstraße über unseren Stand geleitet. Wer zur BImA kommen möchte, muss sich zunächst an unserem Empfang anmelden und registrieren. Das geht aber ganz schnell und völlig unkompliziert per Scan eines QR-Codes. Auf dem Stand selber begrüßen wir unsere Gäste dann nicht wie sonst üblich an Lounge-Möbeln, sondern an Tischen. So können wir stets die Abstände wahren.
Wie ist dieses Konzept zustande gekommen?
Natürlich sind wir zunächst einmal an die zum Zeitpunkt der Messe für Bayern gültige Corona-Schutzverordnung gebunden. Um ein valides Hygienekonzept schreiben zu können, habe ich außerdem die Fortbildung zum „Hygiene- und Infektionsschutzbeauftragten für Veranstaltungen und Versammlungsstätten“ absolviert. Nach 25 Jahren im Veranstaltungsmanagement war das auch für mich spannendes Neuland. Ich bin sicher, dass wir im Rahmen der Vorgaben einen sehr attraktiven Messeauftritt bieten können.
Gut besucht: Der Messestand der BImA bei der EXPO REAL 2019. In diesem Jahr sorgt ein eigenes Corona-Konzept für Sicherheit der Besucher auf der Messe (Fotos: BImA).
Die Corona Pandemie prägt die Organisation und Abläufe der Messe. Wird sie sich auch thematisch niederschlagen?
Da bin ich mir sehr sicher, denn Corona trifft die Immobilienbranche in vielen Bereichen. Nehmen wir nur das Homeoffice – das betrifft das Wohnen ebenso wie Büro- und Gewerbeimmobilien. Weniger Kongresse haben Auswirkungen auf Tagungs- oder Hotelliegenschaften und so weiter. Da erwarte ich spannende Diskussionen.
Sind am BImA-Stand Veranstaltungen geplant?
Ein Veranstaltungsprogramm wird es insgesamt bei der EXPO REAL 2021 nur sehr eingeschränkt geben. Auch die BImA hat sich aus Sicherheitsgründen dagegen entschieden, zu Vorträgen einzuladen. Aber wir sind mit einem sehr kompetenten Kernteam in München vor Ort, um in Einzelgesprächen oder kleinen Gruppen darstellen zu können, was die BImA zu bieten hat. Der gesamte Vorstand, also Dr. Christoph Krupp, Holger Hentschel und Paul Johannes Fietz werden in München ansprechbar sein und darüber hinaus die Leitungen unserer Geschäftsbereiche Verkauf, Wohnen, Portfoliomanagement und Facility Management samt einem Expertenteam.
Ganz ehrlich: Ist eine Messe ohne Vorträge, Rahmenprogramm oder Gedränge an den Ständen überhaupt eine richtige Messe?
Sicherlich werden einige Besucher das übliche Programm vermissen. Und so manchem fehlt vielleicht sogar das übliche Gewusel. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass dieser Neustart im Zeichen von Corona auch viele Vorteile mit sich bringen kann: Wir werden viel mehr Zeit haben, in aller Tiefe über unsere laufenden und bevorstehenden Projekte zu informieren. Es wird viel mehr Gelegenheiten geben, in Einzelgesprächen Rede und Antwort zu stehen. Ein wichtiger Aspekt einer Messe ist das Netzwerken und das Knüpfen von Kontakten. Ich könnte mir vorstellen, dass dies auch in diesem Jahr gut klappt.
Denn wir wissen alle, dass Menschen, mit denen wir ein intensives Gespräch geführt haben, uns viel nachhaltiger in Erinnerung bleiben. Diese Gelegenheiten sollten wir nutzen.