Natur des Jahres 2016 auf BImA-Liegenschaften
Von selten bis massenhaft, von bizarr bis anmutig
Bonn, 30. März 2016. Wie ein Feuersalamander aussieht, gehört spätestens seit „Lurchis Abenteuern“ in Deutschland zum Allgemeinwissen. Auch der Stieglitz als farbenfroher Vogel ist vielen bekannt. Aber wer erkennt den „Dunkelbraunen Kugelspringer“? Das BImA-Poster „Natur des Jahres 2016“ zeigt, welche besondere und schützenswerte Flora und Fauna auf BImA-Liegenschaften zu finden ist.
„Nicht besonders hübsch, schütteres, langes Haar und kugeliger Körper“, so wird der bizarre Dunkelbraune Kugelspringer auf der NABU-Internetseite zur „Natur des Jahres“ beschrieben. Warum er einen Platz auf dem Poster „Natur des Jahres 2016 – auf den Liegenschaften der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben“ bekommen hat, erklärt Lothar Schmid, Abteilungsleiter Naturschutz beim Bundesforst: „Das winzige Ur-Insekt ist Botschafter gesunder Böden. Es ernährt sich von pflanzlichen und tierischen Zerfallsstoffen und trägt damit wesentlich mit zur Bodenfruchtbarkeit und zur Humusbildung bei.“ Selten ist das für den Bundesforst enorm wichtige Tierchen zum Glück nicht, auf einem Quadratmeter Wald kann die erstaunliche Anzahl von 200.000 Exemplaren leben. Mit einem guten Auge und etwas Glück ist die maximal vier Millimeter große Art zum Beispiel auf Baumstümpfen zu beobachten.
Das BImA-Poster „Natur des Jahres 2016“
Bedrohte Arten auf Bundesliegenschaften
Bundesliegenschaften bieten vielen Tieren und Pflanzen eine Heimat, die auf große und unzerschnittene Lebensräume angewiesen sind – zudem sind sie frei von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. In Verbindung mit dem naturverträglichen Geländemanagement der Bundesförsterinnen und -förster haben viele deshalb eine Qualität für bedrohte Arten, die in der intensiv genutzten Kulturlandschaft nicht erreicht wird.
Dabei kommt die BImA den Ländern, Landkreisen und Kommunen (Bedarfsträger) auch finanziell entgegen. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat beschlossen, dass die Bedarfsträger seit dem 1. Januar 2015 für die Unterbringung auf Bundesliegenschaften bis auf Weiteres keine Miete mehr bezahlen müssen. Ebenso hat der Haushaltsgesetzgeber festgelegt, dass die BImA die notwendigen Herrichtungskosten für die mietzinsfrei überlassenen Liegenschaften erstatten kann.
So verwundert es nicht, dass regelmäßig viele der nominierten Arten, die von Naturschutzorganisationen jährlich als „Natur des Jahres“ für den Arten- und Biotopschutz ausgewählt werden, auf Bundesliegenschaften vorkommen. In diesem Jahr sind es zum Beispiel die Gemeine Binsenjungfer, eine anmutig wirkende Libellenart, und die Sommer-Drehwurz, eine seltene Orchidee. Auch Schlüsselblume, Schwertlilie, Waldhummel und der Stachelbeerspanner (Nachtfalter) werden regelmäßig gesichtet. Mit der Winterlinde, dem Baum des Jahres 2016, ist der Bundesforst besonders eng verbunden: Der Colbitzer Lindenwald, im Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen-Anhalt gelegen, ist mit 220 Hektar der größte geschlossene Lindenwald Mitteleuropas.