Natur des Jahres 2019: Die BImA hat sie im Repertoire
Hexenbesen, fliegende Schachbretter und bunte Lurche auf Brautschau
Bonn, 21. Februar 2019. Wussten Sie eigentlich, dass die Zweige der Besenheide früher getrocknet, dann mit einem Stock zusammengebunden und als Besen verwendet wurden? So bekam sie ihren Namen. Nicht nur die Besenheide, auch die anderen Tiere und Pflanzen des Jahres sind auf Liegenschaften der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zuhause. Welche Lebewesen dazu gehören, zeigt das Poster „Natur des Jahres 2019“.
Wenn sich im Spätsommer und Herbst Waldränder, Lichtungen und auf BImA-Liegenschaften sogar ganze Landschaften in ein rosa Blütenmeer verwandeln, dann blüht die Besenheide. Das Heidekraut leuchtet meist kräftig rosa, manchmal aber auch in schönstem Weiß. Diese kleinen, holzigen Sträucher können bis zu 40 Jahre alt werden und sind immens wichtig für die Ernährung von Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten. Weil diese immer weniger Nahrung finden, ist es eine gute Idee, Heidekrautsorten auch im Garten oder auf dem Balkon anzupflanzen!
Das Poster „Natur des Jahres 2019“ kann jetzt bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bestellt werden (Poster: BImA).
Schafe und Ziegen übernehmen Pflegearbeit
Warum das Heidekraut einen Platz auf dem Poster „Natur des Jahres 2019 – auf den Liegenschaften der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben“ hat, erklärt Lothar Schmid, Abteilungsleiter Naturschutz des Geschäftsbereichs Bundesforst: „Die Besenheide ist eine typische Pflanze auf den von uns betreuten aktiven oder ehemals militärisch genutzten Liegenschaften. Sie benötigt nährstoffarme Standorte und eine nachhaltige Pflege, damit sie nicht von Gehölzen überwachsen wird. Unsere Fachleute bewerkstelligen das entweder selbst mit kontrolliertem Feuer im Februar und März oder lassen Weidetiere wie beispielsweise Schafe und Ziegen die Pflegearbeiten übernehmen. Aber auch die kleinen Heideflächen in lichten Wäldern, an Waldrändern oder entlang von Waldwegen liegen uns am Herzen und müssen meist mechanisch vor dem Verbuschen bewahrt werden.“
Natur des Jahres auf Bundesliegenschaften
Bundesliegenschaften bieten vielen Tieren und Pflanzen eine Heimat, die auf große zusammenhängende Lebensräume angewiesen sind. Zusätzlich schafft oftmals die militärische Nutzung – beispielsweise in Form von Bodenverwundungen durch Panzerketten oder Beschuss – ein kleinflächiges Mosaik aus ganz unterschiedlichen Biotopen. Von vegetationslosen Sanddünen bis hin zu alten Eichenwäldern reicht die Vielfalt an unterschiedlichen Lebensräumen. Das naturverträgliche Geländemanagement der Bundesförsterinnen und -förster für die jeweiligen Nutzer, das beispielsweise auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel verzichtet, schafft somit nicht nur Übungsraum für Soldaten, sondern gleichzeitig auch Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten, die in der übrigen Kulturlandschaft vom Aussterben bedroht sind.
Feldlerche, Reh und Bergmolch sind mit von der Partie
Kein Wunder also, dass regelmäßig viele der Jahreswesen des Naturschutzes auf Bundesliegenschaften vorkommen. In diesem Jahr ist es zum Beispiel die stark gefährdete, vom Aussterben bedrohte Feldlerche. Sie war bereits 1998 Vogel des Jahres. Schon damals wurde gewarnt, dass die Lerche in vielen Gebieten Deutschlands immer seltener vorkommen oder gar aussterben wird. Seitdem ist mehr als jede vierte Feldlerche aus dem Brutbestand in Deutschland verschwunden. Auch das Reh, das unsere offenen Feldfluren, strukturreiche Heckenlandschaften und geschlossene Waldgebiete besiedelt, steht in diesem Jahr als Tier des Jahres im Fokus. Wie der Bergmolch als Lurch des Jahres. Er färbt sich bunt, wenn er auf Brautschau unterwegs ist. Die Männchen bekommen während der Paarungszeit eine leuchtend blaue Rückenfärbung, die sich nach der Laichzeit ab Mai wieder in eine schlichtere, unscheinbarere Landtracht entwickelt.
Weitere Jahreswesen sind: Die Flatter-Ulme, die mit ihren charakteristischen Blütenständen und Früchten in Auenbereichen beispielsweise an der Elbe vorkommt, sowie das im Mai blühende gefährdete Dreizähnige Knabenkraut, das vor allem trockene und warme Sommer liebt und gerne lichte Gebüsche, Trockenrasen und Trockenwälder besiedelt. Auch das Schachbrett, ein Schmetterling, der sehr gut an seinem Flügelmuster zu erkennen ist, gehört dazu. Die Flügel des Schmetterlings sind auf der Oberseite schwarz oder dunkelbraun und weiß gefärbt und wirken wie ein Schachbrett. Mit von der Partie ist außerdem die Schwarze Heidelibelle als die kleinste der heimischen Großlibellen.
Poster Natur des Jahres bestellen
Das Poster „Natur des Jahres“ kann Ihnen die BImA im Rahmen der naturschutzfachlichen Öffentlichkeitsarbeit zusenden, solange der Vorrat reicht. Bestellungen bitte per E-Mail an: Daniela.Pohl2@bundesimmobilien.de