Neue Trainingszentren der Zukunft: grün, seriell und effizient

Grundsteinlegung in Beckum

Drei Männer bei der Grundsteinlegung

Feierten die Grundsteinlegung als sogenanntes Stützenfest (von links): Arnd Hilwig (Leiter des Hauptzollamtes Bielefeld), Felix Brümmer (BImA) und Beckums Bürgermeister Michael Gerdhenrich (Foto: BImA).

Bonn/Beckum, 23. September 2025. Damit die Beschäftigten des Zolls optimal für ihren wichtigen Dienst trainieren können, entstehen bundesweit insgesamt elf Einsatz und Trainingszentren (ETZ) in Serie. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) legte heute mit ihren Partnern feierlich den Grundstein für das neue und hochmoderne Zentrum in Beckum.

Alle Standorte werden in serieller Bauweise errichtet und folgen einem einheitlichen, durchdachten Konzept, das auch in Beckum umgesetzt wird. Das Trainingszentrum umfasst drei zentrale Bausteine: ein Einsatztrainingsgebäude, eine Raumschießanlage und eine Zwei-Feld-Sporthalle. Hier werden Zollbeamtinnen und -beamte ihre Einsätze trainieren – und das in sehr realitätsnahen Szenarien. So lassen sich in dem ETZ Situationen in Wohn- und Gastronomieflächen oder auch in Kfz-Hallen simulieren. Laufstege ermöglichen dem Trainingspersonal eine effektive Überwachung und Leitung der Übungen, vier Meter über den Trainierenden. Die Raumschießanlage verfügt über drei Schießstände mit modernster Projektions- und Messtechnik. Verwaltungs- und Besprechungsräume runden das Konzept auf 13.500 Quadratmetern Bruttogeschossfläche ab.

„Die Grundsteinlegung in Beckum ist ein dreifacher Grund zur Freude: für den Zoll, für unsere Region und für alle, die sich für eine moderne, effiziente und leistungsfähige Verwaltung engagieren. Für den Zoll schaffen wir mit diesem neuen Einsatz- und Trainingszentrum die optimalen Voraussetzungen, um unsere Zöllnerinnen und Zöllner noch besser und praxisnäher auszubilden. Realitätsnahe Trainingsmöglichkeiten in einem modernen Gebäude und eine zeitgemäße Ausstattung werden dafür sorgen, dass wir unsere Arbeit im Dienst der Sicherheit unseres Landes noch wirkungsvoller leisten können,“ sagt Arnd Hilwig, Leiter des Hauptzollamtes Bielefeld.

Visualisierung ETZ Beckum

Das Einsatztrainingszentrum des Zolls in Beckum besteht aus einem Einsatztrainingsgebäude, einer Raumschießanlage und einer Zwei-Feld-Sporthalle und wird 2027 fertiggestellt (Visualisierung: BImA).

Nachhaltig und effizient

„Hier geht etwas voran! Eine Grundsteinlegung zur Errichtung einer innovativen Trainingseinrichtung für unsere Zollverwaltung als Teil der Sicherheitsarchitektur ist ein optimistisches Signal“, unterstreicht Felix Brümmer, Abteilungsleiter Facility Management Dienstliegenschaften / Baumanagement der BImA-Hauptstelle in Dortmund.

Nach einem EU-weiten Vergabeverfahren beauftragte die BImA als Bauherrin das europaweit tätige Bau- und Dienstleistungsunternehmen Goldbeck als Generalunternehmer für zehn Standorte mit der schlüsselfertigen Realisierung inklusive Planung und Bau. Die Fertigstellung und Übergabe an die Generalzolldirektion als Nutzerin ist in Beckum für Herbst 2027 geplant. Um das Bauprogramm zu beschleunigen, setzen BImA und Goldbeck auf eine systematisierte und serielle Bauweise für alle geplanten Standorte. Wesentliche Bauelemente fertigt Goldbeck industriell vor und montiert sie anschließend vor Ort. Dies beschleunigt die Bau- bzw. Montagephase – und senkt somit die Kosten. Die Architektur der Einsatztrainingszentren fügt sich harmonisch in ihre Umgebung ein: Die Fassaden sind mit Aluminium-Lisenen und Lärchenholz verkleidet.

Andreas Isenbeck, Leiter der Niederlassung Bielefeld der Goldbeck Nord GmbH, betont: „Durch unsere systematisierte und serielle Bauweise realisieren wir zukunftsweisende Gebäude für den Zoll. Die Einsatztrainingszentren wie hier in Beckum entstehen schnell, wirtschaftlich und hochwertig in ganz Deutschland. Als Generalunternehmer liefern wir Planung und Bau aus einer Hand.“

Grüner Strom und neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen

Das deutschlandweite Bauprogramm für den Zoll setzt weitere Schwerpunkte auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz mit einem geringen CO2-Abdruck über den gesamten Lebenszyklus der Gebäude. Die Gebäude realisiert Goldbeck für die BImA nach dem EGB 40-Standard und setzt dabei den Silber-Standard des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) um. Eine ganzheitliche Photovoltaik-Lösung versorgt die Gebäude mit Energie. Neben den Dachflächen integrieren auch die Fassaden Photovoltaik-Module. Solar-Carports erzeugen zusätzlichen Strom. Im Jahresschnitt werden die Anlagen mehr Energie produzieren als verbrauchen und Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Die Trockenbauwände im Inneren der Gebäude werden aus vorgefertigten Modulen ausgeführt, die aus gepresstem Stroh bestehen. Somit kann weitestgehend auf energieaufwändig hergestellte und nicht recycelbare Gipskarton-Wände verzichtet werden. Begrünte Dächer und Fassaden verbessern das Mikroklima, fördern die Regenwasserversickerung und tragen zur natürlichen Kühlung bei. In den Außenanlagen entstehen neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen – etwa durch Nist- und Fledermauskästen.

Weitere Einsatztrainingszentren werden in den kommenden Jahren in Chemnitz, Eppingen, Garching, Griesheim, Heiligenhaus, Kümmersbruck, Neumünster, Königs Wusterhausen sowie in Walsrode errichtet. Ein weiterer elfter Standort soll in der Schweizer Grenzregion entstehen.