Neue Trainingszentren des Zolls vereinen Innovation und Nachhaltigkeit
Grundsteinlegung in Heiligenhaus

Das Einsatztrainingszentrum des Zolls in Heiligenhaus besteht aus einem Einsatztrainingsgebäude, einer Raumschießanlage und einer Zwei-Feld-Sporthalle und wird 2027 fertiggestellt.
Bonn/Heiligenhaus, 14. November 2025. Das Bauprogramm für die neuen Einsatz- und Trainingszentren für den Zoll ist in vollem Gange: Heute hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) mit ihren Partnern den Grundstein für den Standort in Heiligenhaus gelegt. Das Ziel des zweiten Standorts in Nordrhein-Westfalen: Die Beschäftigten des Zolls sollen in hochmodernen Zentren trainieren können, um sich optimal auf ihren wichtigen Dienst vorzubereiten.
Alle deutschlandweit elf Standorte werden in serieller Bauweise errichtet und folgen einem einheitlichen, durchdachten Konzept, das auch in Heiligenhaus umgesetzt wird. Das Trainingszentrum umfasst drei zentrale Bausteine: ein Einsatztrainingsgebäude, eine Raumschießanlage und eine Zwei-Feld-Sporthalle. Hier werden Zollbeamtinnen und -beamte ihre Einsätze trainieren – und das in sehr realitätsnahen Szenarien. So lassen sich in dem ETZ Situationen in Wohn- und Gastronomieflächen oder auch in Kfz-Hallen simulieren. Laufstege ermöglichen dem Trainingspersonal eine effektive Überwachung und Leitung der Übungen, vier Meter über den Trainierenden. Die Raumschießanlage verfügt über drei Schießstände mit modernster Projektions- und Messtechnik. Verwaltungs- und Besprechungsräume runden das Konzept auf 13.500 Quadratmetern Bruttogeschossfläche ab. „Jeder Grundstein steht für einen Anfang – dieser hier steht für die Zukunft des gemeinsamen Lernens und Handelns. Das Einsatztrainingszentrum des Zolls in Heiligenhaus wird ein Fundament für Einsatzbereitschaft und Verantwortung“, betont Dr. Bernadette Bader, Leiterin des Hauptzollamtes Düsseldorf. Svenja Gudehus, zuständige Arbeitsgebietsleiterin des Arbeitsbereichs Immobilien bei der Generalzolldirektion, ergänzt: „In diesem Einsatztrainingszentrum werden künftig die Kolleginnen und Kollegen reale Einsatzszenarien trainieren können und das in einer modernen, nachhaltigen und funktionalen Umgebung.“

Feierten gemeinsam die Grundsteinlegung in Heiligenhaus (von links): Svenja Gudehus (Generalzolldirektion), Bernadette Bader (Hauptzollamt Düsseldorf), Björn Kerkmann (Bürgermeister Heiligenhaus), Meike Bücker-Gittel (BImA), Hans Walter Klein (Goldbeck).
Nachhaltig und effizient
„Als zentrales Immobilienunternehmen des Bundes ist es unser Ziel, unseren Nutzern optimale Dienstliegenschaften zur Verfügung zu stellen. Mit dem neuen Einsatztrainingszentrum für den Zoll in Heiligenhaus und den weiteren deutschlandweiten Standorten verfolgen wir eine innovative Strategie für moderne Infrastruktur: Die BImA baut nachhaltig, seriell und effizient – und denkt den kompletten Lebenszyklus einer Immobilie mit. Sollte das Trainingszentrum in der Zukunft nicht mehr benötigt werden – aktuell natürlich schwer vorstellbar -, lassen sich die einzelnen Baustoffe wiederverwerten“, unterstreicht Meike Bücker-Gittel, Leiterin der Dortmunder BImA-Hauptstelle Facility Management.
Nach einem EU-weiten Vergabeverfahren beauftragte die BImA als Bauherrin das europaweit tätige Bau- und Dienstleistungsunternehmen Goldbeck als Generalunternehmer für die Standorte mit der schlüsselfertigen Realisierung inklusive Planung und Bau. Die Fertigstellung und Übergabe an die Generalzolldirektion als Nutzerin sind in Heiligenhaus für Mitte 2027 geplant. Um das Bauprogramm zu beschleunigen, setzen BImA und Goldbeck auf eine systematisierte und serielle Bauweise für alle geplanten Standorte. Wesentliche Bauelemente fertigt Goldbeck industriell vor und montiert sie anschließend vor Ort. Dies beschleunigt die Bau- bzw. Montagephase – und senkt somit die Kosten. Die Architektur der Einsatztrainingszentren fügt sich harmonisch in ihre Umgebung ein: Die Fassaden sind mit Aluminium-Lisenen und Lärchenholz verkleidet.
„Diese Trainingszentren sind ein gutes Beispiel dafür, wie Innovation und Nachhaltigkeit im öffentlichen Bauen zusammenfinden können. Unser systematisierter Ansatz ermöglicht es, ressourcenschonend, effizient und mit hohem architektonischem Anspruch zu bauen – ein echter Mehrwert für den Zoll und den Standort Heiligenhaus“, so Hans Walter Klein, Geschäftsführer der Goldbeck West GmbH.
Grüner Strom und neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen
Das deutschlandweite Bauprogramm für den Zoll setzt weitere Schwerpunkte auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz mit einem geringen CO2-Abdruck über den gesamten Lebenszyklus der Gebäude. Die Gebäude realisiert Goldbeck für die BImA nach dem EGB 40-Standard und setzt dabei den Silber-Standard des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) um. Eine ganzheitliche Photovoltaik-Lösung versorgt die Gebäude mit Energie. Neben den Dachflächen integrieren auch die Fassaden Photovoltaik-Module. Solar-Carports erzeugen zusätzlichen Strom. Im Jahresschnitt werden die Anlagen mehr Energie produzieren als verbrauchen und Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Die Trockenbauwände im Inneren der Gebäude werden aus vorgefertigten Modulen ausgeführt, die aus gepresstem Stroh bestehen. Somit kann weitestgehend auf energieaufwändig hergestellte und nicht recycelbare Gipskarton-Wände verzichtet werden. Begrünte Dächer und Fassaden verbessern das Mikroklima, fördern die Regenwasserversickerung und tragen zur natürlichen Kühlung bei. In den Außenanlagen entstehen neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen – etwa durch Nist- und Fledermauskästen.
Björn Kerkmann, Bürgermeister von Heiligenhaus, blickt dem neuen Standort mit Vorfreude entgegen: „Mit dem neuen Einsatz- und Trainingszentrum des Zolls entsteht in Heiligenhaus ein bedeutender Baustein für die Sicherheitsarchitektur unseres Landes – und zugleich ein starkes Signal für Innovation, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit in unserer Region. Wir freuen uns, dass Heiligenhaus einer der bundesweiten Standorte ist, an denen modernste Ausbildung, Arbeitsstätte, Klimaschutz und effiziente Bauweise Hand in Hand gehen.“
Weitere Einsatztrainingszentren werden in den kommenden Jahren in Chemnitz, Eppingen, Garching, Griesheim, Immendingen, Neumünster, Königs Wusterhausen sowie in Walsrode errichtet.