Neuer Akzent in der Stadtlandschaft

Richtfest auf dem UN Campus in Bonn

Bonn, 5. Juni 2019. Der Rohbau für den Erweiterungsneubau auf dem Bonner UN Campus steht. Nun wurde gemeinsam mit den Bauleuten am Rheinufer das Richtfest gefeiert. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Bauherrin finanziert das Projekt, die baufachliche Betreuung erfolgt durch das Bundesamt für Bauordnung und Raumwesen (BBR), deren Präsidentin Petra Wesseler die Gäste begrüßte.

Die Festredner freuten sich gemeinsam über den gelungenen Bau und das Richtfest: Vorne (von links): Toily Kurbanov (Vereinte Nationen), Reinhard Limbach (Bürgermeister der Bundesstadt Bonn), Petra Wesseler. Hinten (von links): Dirk Meyer (Abteilungsleiter im Bundesministerium für Umwelt), Stefan Lippert (Architekt), Lutz Leide, Anne Katrin Bohle.

„Ein Richtfest ist ein Fest für die Bauleute“, hob Lutz Leide, Leiter des Geschäftsbereichs Bauen und Facility Management der BImA, hervor. Ihnen ist es zu verdanken, „dass der im Kosten- und Zeitplan erstellte Rohbau bereits heute einen neuen Akzent in der Bonner Stadtlandschaft setzt“. Zurzeit laufen die letzten Rohbauarbeiten an den 17 Obergeschossen, Teile der Fassade sind bereits montiert. Parallel haben die Handwerker in den unteren Etagen mit dem Innenausbau begonnen.

Grundwasser zum Kühlen und Heizen

Das Klimasekretariat der Vereinten Nationen wird das neue Hochhaus künftig nutzen und stellt hohe Anforderungen in puncto Nachhaltigkeit. So soll der Bau den Goldstandard des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen erreichen und damit unter anderem besonders energieeffizient sein. Vorgesehen ist, dass das Gebäude durch das Grundwasser im Sommer gekühlt und im Winter beheizt wird. Durch die unmittelbare Nähe zum Rhein steht dieses besonders hoch und kann abgepumpt werden. Das Wasser wird dann durch Leitungen im Betonkern des Gebäudes befördert, die sogenannten Betonkernaktivierung. So entsteht auf natürlichem Weg ein kühlender oder wärmender Effekt. Im Winter muss dann zum Beispiel weniger geheizt werden.

Historisches Umfeld am Bonner Rheinufer: Das neue Hochhaus entsteht zwischen Altem Wasserwerk (unten), „Altem Abgeordnetenhochhaus“ (links) und ehemaligem Plenarsaal (Mitte) (Bilder: BBR/BILDKRAFTWERK/Bastian Aschoff).

Um den Goldstandard zu erreichen, müssen ergänzend zur geforderten Energieeffizienz unterschiedliche weitere Maßnahmen umgesetzt werden. Hierzu zählt beispielsweise die Barrierefreiheit des gesamten Gebäudes. Angestellte und Gäste müssen den Bau gleich gut nutzen können. Damit die Vereinten Nationen auf neue Nutzungsanforderungen flexibel reagieren können, ist darüber hinaus der Grundriss aller Etagen flexibel geplant. Mit geringem Aufwand können Büros vergrößert oder verkleinert werden.

„Langer“ und „Kurzer Eugen“

Rund 330 Beschäftigte des Klimasekretariates sollen in dem neuen Hochhaus arbeiten, wenn es im kommenden Jahr übergeben wird. Einen Namen für den Neubau gibt es bislang noch nicht. In seiner Ansprache beim Richtfest vertraute Lutz Leide genau wie die Staatssekretärin für Bauen im Bundesinnenministerium, Anne Katrin Bohle, auf die Kreativität der Bonner. In ihrer Rede hatte sie aber bereits einen eigenen Favoriten: Neben dem bekannten „Langen Eugen“ könne doch gut der „Kurze Eugen“ stehen.