Neues urbanes Gebiet für Verwaltung und Wohnen in Karlsruhe
Behördenareal für Bundesnutzer und bis zu 600 neue Wohnungen sollen entstehen
Bonn/Karlsruhe, 17. Januar 2023. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) plant auf dem Gelände der ehemaligen General-Kammhuber-Kaserne und des Kreiswehrersatzes sowie der ehemaligen Bundeswehrfachschule in Karlsruhe eine städtebauliche Neuordnung. Dort soll ein urbanes Gebiet entstehen, auf dem neben Verwaltungsgebäuden für die Unterbringung von Bundesnutzern bis zu 600 neue bezahlbare Wohnungen geschaffen werden. Gemeinsam mit der Stadt Karlsruhe hat die BImA im Dezember vergangenen Jahres einen städtebaulichen Wettbewerb ausgelobt. Als Sieger steht nun das Planungsbüro Wessendorf aus Berlin fest.
Sechs beauftragte Architekturbüros stellten ihre Entwürfe vor, die eine Jury aus BImA-Mitgliedern, Vertretern der Bauverwaltung und der Stadt sowie zwei externen Fachplanern im Dezember 2022 bewertete. Das Planungsbüro Studio Wessendorf aus Berlin ging einstimmig als Sieger hervor. Sein Entwurf sieht eine bauliche Nutzung von 50 Prozent für die Verwaltung, 50 Prozent für Wohnen und einen einladenden Park vor, der das Ambiente des neuen Gebiets aufwerten und in unmittelbarer Nähe zum Hardtwald einen prägenden Erholungswert für Bewohner und Beschäftigte bieten soll. Darüber hinaus trägt der Neubau von circa 600 Wohnungen zur Entlastung des Wohnungsmarktes in Karlsruhe bei.
Dichtere Bebauung für eine bessere Nutzung
Auf dem Grundstück der etwa 12,5 Hektar großen ehemaligen Fläche der Bundeswehr wurden bislang verschiedene Bundesnutzer, vor allem aus sicherheitsrelevanten Bereichen, interimsweise untergebracht. Die Fläche hat jedoch großes Potential für eine bessere Nutzung. „Durch eine dichtere Bebauung könnten Anmietliegenschaften, die sich im Stadtgebiet Karlsruhe befinden, reduziert und die Unterbringung in bundeseigenen Liegenschaften realisiert werden. Um den Zeitraum bis zur Vorlage der jeweiligen Raumbedarfe der Nutzer sinnvoll nutzen zu können und hierdurch Zeit zu sparen, konnte die Schaffung des Baurechts sogar ohne konkreten und genehmigten Raumbedarf der Nutzer erfolgen, indem wir einen Mindestbedarf angegeben haben“, erklärt Yesim Özcelik aus dem Strategischen Portfoliomanagement Freiburg.
Stadtteil von Grund auf neu entwickelt
Ziel der Mehrfachbeauftragung, bei der sechs Büros mit der Erstellung von städtebaulichen Entwürfen beauftragt wurden, war zunächst die Errichtung eines Behördenareals für den Standort Karlsruhe, um die Unterbringung der Bundesnutzer in bundeseigenen Liegenschaften zu erreichen sowie den Mehrbedarf zu decken. Laut Vorgabe soll zeitweises Wohnen (Mobile Altenpflege, Wohnheim) und soziale Einrichtungen (Kita, Gastronomie) untergebracht werden. Im Rahmen eines Zwischenkolloquiums im Oktober 2022 wurde diese Vorgabe jedoch auf das reine Wohnen erweitert. Dadurch wurde eine deutlich höhere Baudichte durch die Stadt fokussiert. „Wir haben hier die einmalige Chance, in Innenstadtnähe eine Fläche im Sinne eines neuen Stadtteils von Grund auf neu zu entwickeln“, freuen sich die Hauptstellenleiterinnen PM und FM aus Freiburg, Susanne Dübon und Cornelia Kessler, gleichermaßen.
Gemeinsam mit der Bauverwaltung und der Stadt Karlsruhe wird im nächsten Schritt die Aufstellung des Bebauungsplanes in die Wege geleitet. Detailbesprechungen hierzu beginnen noch im ersten Quartal 2023.