Preisgericht kürte besten Entwurf

Neubau für Bundesgerichtshof in Karlsruhe

Karlsruhe, 14. Oktober 2016. Der Bundesgerichtshof bekommt ein weiteres Gerichtsgebäude in Karlsruhe – und zwar in direkter Nähe zum Erbgroßherzoglichen Palais und zum Schellingbau an der Herrenstraße. Inzwischen steht auch der Sieger des Realisierungswettbewerbs fest: Die „h4a Gessert & Randecker Generalplaner GmbH“ aus Stuttgart überzeugte das Preisgericht mit einem Entwurf, der „sich präzise in das Ensemble der bestehenden Bauten einfügt“.

Das Modell des Siegerentwurfs zeigt den geplanten Neubau des Gerichtsgebäudes (oben links).(Quelle: h4a Gessert & Randecker Generalplaner GmbH)

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Bauherrin lobte den Architekturwettbewerb aus. Die Aufgabe: ein Vorentwurfskonzept für das Gerichtsgebäude zu erarbeiten, das „den gestalterischen, funktionalen und sicherheitstechnischen Anforderungen sowie den Repräsentationsaufgaben eines obersten Gerichtshofes des Bundes gerecht wird“.

Der Landesbetrieb Bundesbau Baden-Württemberg, Staatliches Hochbauamt Karlsruhe, führte den Wettbewerb durch und verantwortet auch die Baumaßnahme. Der Baubeginn ist für das Jahr 2020 geplant, die Fertigstellung für 2023. In dem neuen Gebäude werden Räumlichkeiten für sechs Zivilsenate geschaffen. Außerdem finden dort zwei Gerichtssäle, die Gerichtskantine mit Cafeteria sowie eine eingeschossige Tiefgarage Platz.

Städtebaulich überzeugend

Aus insgesamt 21 Beiträgen wählte das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Ludwig Wappner die Wettbewerbsarbeit von „h4a Gessert & Randecker Generalplaner GmbH“ aus Stuttgart am 12. Oktober auf den ersten Platz. Bettina Limperg, Präsidentin des Bundesgerichtshofs und Mitglied im Preisgericht, betonte: „Der Siegerentwurf fügt sich als Solitär harmonisch in das Gesamtensemble ein.“ Auch Jurymitglied Lutz Leide, Leiter des Geschäftsbereichs Bauen und Facility Management der BImA, zeigte sich überzeugt: „Der Entwurf erfüllt die hohen Anforderungen an die gewünschten funktionalen und gestalterischen Qualitäten sowie die baulichen Sicherheitsvorgaben.“

Die Jury war sich einig, dass der Preisträger die Aufgabe städtebaulich sowie organisatorisch überzeugend umgesetzt hat. Der Siegerentwurf zeichne sich als ein insgesamt sehr angenehm zurückhaltender Vorschlag aus, der  funktionale Grundrisse und ein angemessenes Fassadenbild biete. Der Entwurf stärke die Achse in der Verlängerung der Amalienstraße und bilde klare Raumkanten als räumlichen Abschluss im Gegenüber des Schellingbaus. Auf der anderen Seite lasse er „… genügend Abstand und Raum, um den zusammenhängenden historischen Grünraum über die Ritterstraße hinweg erlebbar zu lassen.“

Den zweiten Preis erhielt die „Bez+Kock Architekten GP GmbH“ aus Stuttgart. Der dritte Preis ging an die „HPP Hentrich-Petschnigg & Partner + Co. KG“ aus Düsseldorf, der vierte Preis an die „Birk Heilmeyer und Frenzel Gesellschaft von Architekten mbH“ aus Stuttgart. Anerkennungen erhielten die „MGF Architekten GmbH“ aus Stuttgart, die „ingenhoven architects GmbH“ aus Düsseldorf sowie die „léonwohlhage Gesellschaft von Architekten mbH“ aus Berlin.              

In einer öffentlichen Ausstellung werden alle Entwürfe des Wettbewerbs in der Rintheimer Querallee 11 in Karlsruhe vom 20. Oktober bis 4. November 2016 täglich von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr vorgestellt.