Renaturiertes Rheinufer erhält UN-Dekade-Auszeichnung für „Biologische Vielfalt“
Biotop für bedrohte Tier- und Pflanzenarten
Bonn/Riedstadt, 2. Oktober 2020. Das Modellprojekt „Uferrenaturierung Kühkopf-Knoblochs-Aue“ in Hessen leistet einen wesentlichen Beitrag zum Schutz und Erhalt der „Biologischen Vielfalt“ und wurde dafür jetzt als UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), vertreten durch den Geschäftsbereich Bundesforst, setzt das Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ gemeinsam mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und weiteren Projektpartnern um.
Lothar Schmid, Abteilungsleiter Naturschutz beim Bundesforst (Vierter v. rechts), und weitere Projektpartnerinnen und -partner bei der Auszeichnungsveranstaltung vor dem renaturierten Flussufer des Rheins (Foto: BImA).
Auf einem zweieinhalb Kilometer langen Abschnitt des Rheins wurde das Ufer der „Kühkopf-Knoblochs-Aue“ in Hessen renaturiert. Durch den großflächigen Rückbau von Uferbefestigungen konnte eine naturnahe Uferböschung mit dem typischen Strukturreichtum der Uferzone wiederhergestellt werden, in der zahlreiche und zum Teil bedrohte Tier- und Pflanzenarten leben.
Eine vielfältige und naturnahe Flusslandschaft geschaffen
Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Professorin Dr. Beate Jessel, überreichte die Auszeichnung vor eindrucksvoller Kulisse mit Blick auf die „Kühkopf-Knoblochs-Aue“. Ebenfalls vor Ort waren Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitaler Infrastruktur, Brigitte Lindscheid, Regierungspräsidentin des Regierungspräsidiums Darmstadt, und Lothar Schmid, Abteilungsleiter Naturschutz im Geschäftsbereich Bundesforst der BImA. „Dieses Modellprojekt zeigt in einzigartiger Weise, was Positives für die Renaturierung von Flüssen und Auen und somit für die Schaffung ökologisch wertvoller Lebensräume erreicht werden kann, wenn verschiedene Behörden und Institutionen des Bundes und des Landes ihre Kompetenzen und Leistungen bündeln“, freute sich Lothar Schmid.
Blick vom Ufer der renaturierten Kühkopf-Knoblochs-Aue auf den Rhein (Foto: BImA).
Bundesforst leistet tatkräftige Unterstützung
Zum Erfolg des Renaturierungsprojekts hatte der Bundesforstbetrieb Rhein-Mosel maßgeblich beigetragen – unter anderem indem der Böschungsbewuchs und andere Pflanzen, wie Hybridpappeln, bearbeitet wurden. Das verbliebene Totholz wurde vorm Abdriften gesichert und dient zudem als potentielle Höhlenbäume für zahlreiche Tierarten. Einen wichtigen Beitrag zur Umwelt leisteten auch die Auszubildenden des Bundesforstbetriebs, die im Rahmen einer Aktion Müll entlang des Projektufers aufsammelten.
Vorbildlicher Beitrag zum Umweltschutz
Das von der Bundesregierung initiierte Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ soll Renaturierungsmaßnahmen an Wasserstraßen und deren Auen fördern. Ein wesentlicher Baustein hierbei ist die verbesserte Vernetzung von Gewässern, Ufern und Auen, die nur in Verbindung ihre typische Lebensraum- und Artenvielfalt ausbilden können. Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für „Biologische Vielfalt“ deklariert. Damit macht die Staatengemeinschaft auf den weltweiten Rückgang der Diversität der Natur aufmerksam und ruft dazu auf, sich noch mehr für die Umwelt einzusetzen. Die Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“ wird an langfristige und umfassende Vorhaben verliehen, die die Erhaltung der Natur in nachahmenswerter Weise unterstützen.