Richtfest in 1200 Metern Höhe

Neubau für neues Radionuklid-Messgerät ist fast fertig

Sabine Fux (links) hielt eine Rede bei dem Richtfest, der auch Dr. Inge Paulini (3. von links) lauschte (Foto: BImA).

Bonn/Freiburg, 17. April 2018. Auf dem Freiburger Hausberg Schauinsland feierte die BImA gemeinsam mit ihren Partnern das Richtfest für einen Neubau an der Messstation des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS). Das rund 500.000 Euro teure Gebäude wird künftig hochempfindliche Messtechnik zur Überwachung des Kernwaffen-Teststopp-Abkommens beherbergen. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ist die Eigentümerin und Bauherrin des eingeschossigen Neubaus.

Seit etwa 60 Jahren wird auf dem Schauinsland bei Freiburg Radioaktivität in der Luft gemessen. Nun feierten rund 50 Gäste, unter ihnen auch die Präsidentin des BfS, Dr. Inge Paulini, das Richtfest für ein modernes, eingeschossiges Holzgebäude. Dieses hat die BImA als Eigentümerin und Bauherrin vom Staatlichen Hochbauamt Freiburg errichten lassen. Dort wird in einigen Wochen unter anderem ein neues, hochempfindliches RASA (Radionuclide Aerosol Sampler and Analyzer)-Messgerät aus den USA einziehen. Dieses kann radioaktive Stoffe, die an Luftstaub gebunden sind, in feinsten Konzentrationen nachweisen. Voraussichtlich Ende des Jahres nimmt das BfS die neue Anlage in Betrieb.

Heimisches Weißtannenholz verwendet

Der Neubau verfügt über eine Nutzfläche von etwa 80 Quadratmetern und wurde aus heimischem Weißtannenholz angefertigt. Er fügt sich harmonisch in die Berglandschaft des Südschwarzwaldes ein. Bei der Planung mussten neben den besonderen Gebäudeanforderungen auch noch weitere Auflagen erfüllt werden, da sich die Messstation in einem Naturschutzgebiet befindet. Die bisherige RASA-Messeinrichtung aus dem Jahr 1999 befand sich bislang in einem Stahlcontainer, der zu klein geworden war und keine Erweiterung zuließ. Durch einen verglasten Übergang ist das neue Massivholzhaus nun mit dem Hauptgebäude der Messstation verbunden. Baubeginn für den Neubau war im September 2016.

Ein Zimmermann sprach den Richtspruch für das neue Gebäude der Messstation auf dem Freiburger Hausberg Schauinsland (Foto: Dr. Andreas Bollhöfer/BfS).

Einzige ihrer Art in Mitteleuropa

Die Messstation auf dem Schauinsland ist übrigens Teil des internationalen Messnetzes zur Überwachung des UN-Abkommens zum Kernwaffen-Teststopp. Sie ist einzige ihrer Art in Mitteleuropa und trägt dazu bei, dass das Verbot von Kernwaffentests eingehalten wird. Insgesamt gibt es 69 solcher Radionuklid-Messstationen auf der Welt. In der Messstation auf rund 1200 Metern Höhe wurden die radioaktive Wolke der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl im Jahr 1986 und Spuren des Reaktorunfalls in Fukushima 2011 nachgewiesen.

Beitrag zur Friedenssicherung

„Die Radionuklidstation des Bundesamtes für Strahlenschutz auf dem Schauinsland ist ein wichtiger Beitrag, um den Frieden zu sichern und die Bevölkerung zu schützen“, erklärte Sabine Fux von der Direktion Freiburg der BImA. „Es war daher auch für die BImA als Immobiliendienstleister des Bundes etwas Besonderes, als das BfS uns Mitte 2013 mit der Beschaffung eines Ersatzgebäudes beauftragt hat.“