Seriell, nachhaltig und effizient: Trainingszentren der Zukunft für den Zoll
Spatenstich in Chemnitz

Gemeinsamer Spatenstich für das Einsatztrainingszentrum des Zolls in Chemnitz (von links): Jörg Bechmann (Leiter der Goldbeck-Niederlassung Sachsen), Ralph Burghardt (Bürgermeister Chemnitz), Florian Wiegand (Projektverantwortlicher bei der BImA), Volker Schneider (Hauptstellenleiter der Direktion Erfurt der BImA), Dana Schleußinger (Leiterin des Hauptzollamtes Erfurt), Sascha Bahlau (LOUPZ GmbH & Co. KG), Dirk Wendt (PD – Berater der öffentlichen Hand GmbH) und Mirko Zeng (Geschäftsführer der Goldbeck Ost GmbH).n Walsrode (von links): Jörg-Uwe Goldbeck (Geschäftsführender Gesellschafter der Goldbeck GmbH), Dirk Bremer (Präsident der Direktion I, Generalzolldirektion), Prof. Dr. Alexander von Erdély (BImA-Vorstandssprecher), Lars Klingbeil (Bundesfinanzminister), Tobias Röper (Ständiger Vertreter der Leiterin des Hauptzollamtes Hannover), Niels Joachim (Stadt Walsrode) und Theresa Twachtmann (PD – Partnerschaft Deutschland) (Fotos: BImA).
Bonn/Chemnitz, 19. September 2025. Die Beschäftigten des Zolls leisten einen wichtigen Dienst für unser Land, für den sie optimal trainieren sollen. Damit dies gelingt, errichtet die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) deutschlandweit elf moderne Einsatz- und Trainingszentren (ETZ) in Serie. Gestern fand in Chemnitz der feierliche Spatenstich mit ihren Partnern statt.
Alle Standorte werden in serieller Bauweise errichtet und folgen einem einheitlichen, durchdachten Konzept, das auch in Chemnitz umgesetzt wird: Das Trainingszentrum umfasst drei zentrale Bausteine: ein Einsatztrainingsgebäude, eine Raumschießanlage und eine Zwei-Feld-Sporthalle. Hier werden Zollbeamtinnen und -beamte ihre Einsätze trainieren – und das in sehr realitätsnahen Szenarien. So lassen sich in dem ETZ Situationen in Wohn- und Gastronomieflächen oder auch in Kfz-Hallen simulieren. Laufstege ermöglichen dem Trainingspersonal eine effektive Überwachung und Leitung der Übungen, vier Meter über den Trainierenden. Die Raumschießanlage verfügt über drei Schießstände mit modernster Projektions- und Messtechnik. Verwaltungs- und Besprechungsräume runden das Konzept auf 13.500 Quadratmetern Bruttogeschossfläche ab. „Das neue Einsatztrainingszentrum ist grundlegend bedeutsam und gewinnbringend für uns Zöllnerinnen und Zöllner. Hier finden alle Einheiten des Zolls sehr gute Bedingungen für ein professionelles Training“, betont Dana Schleußinger, Leiterin des Hauptzollamtes Erfurt.

Das Einsatztrainingszentrum des Zolls in Chemnitz besteht aus einem Einsatztrainingsgebäude, einer Raumschießanlage und einer Zwei-Feld-Sporthalle und wird bis Ende 2027 fertiggestellt.
Nachhaltig und effizient
„Die BImA errichtet die Einsatztrainingszentren, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zollverwaltung eine geeignete Infrastruktur und optimale Trainingsbedingungen zu bieten, damit sie ihre Aufgaben innerhalb der Sicherheitsarchitektur der Bundesregierung effektiv erfüllen können. Zudem nimmt die BImA als Bauherrin eine Vorbildfunktion im Hinblick auf energieeffizienten und klimagerechten Bau auf Bundesebene ein“, unterstreicht Volker Schneider, Hauptstellenleiter der Direktion Erfurt der BImA.
Nach einem EU-weiten Vergabeverfahren beauftragte die BImA als Bauherrin das europaweit tätige Bau- und Dienstleistungsunternehmen Goldbeck als Generalunternehmer für zehn Standorte mit der schlüsselfertigen Realisierung inklusive Planung und Bau. Die Fertigstellung und Übergabe an die Generalzolldirektion als Nutzerin ist in Chemnitz für Ende 2027 geplant. Um das Bauprogramm zu beschleunigen, setzen BImA und Goldbeck auf eine systematisierte und serielle Bauweise für alle geplanten Standorte. Wesentliche Bauelemente fertigt Goldbeck industriell vor und montiert sie anschließend vor Ort. Dies beschleunigt die Bau- bzw. Montagephase – und senkt somit die Kosten. Die Architektur der Einsatztrainingszentren fügt sich harmonisch in ihre Umgebung ein: Die Fassaden sind mit Aluminium-Lisenen und Lärchenholz verkleidet.
„Mit unseren Standorten in Treuen, Bautzen und Klipphausen bei Dresden sind wir als Generalunternehmer seit 35 Jahren ein verlässlicher Partner für unsere Kunden der regionalen Wirtschaft und der Öffentlichen Hand. In unserem Werk in Treuen produzieren wir Systembauteile für das serielle Bauprogramm für den Zoll – unter anderem alle Feinblechbauteile wie die Lisenen der Fassaden. Unsere Expertinnen und Experten der Integralen Planungen in Treuen verantworten wesentliche Planungsaufgaben für alle zehn Einsatztrainingszentren. Grundlage für ihre Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden der anderen Goldbeck-Standorte bildet ein gemeinsames BIM-Modell, der sogenannte digitale Zwilling der Gebäude“, erklärt Mirko Zeng, Geschäftsführer der Goldbeck Ost GmbH.
Grüner Strom und neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen
Das deutschlandweite Bauprogramm für den Zoll setzt weitere Schwerpunkte auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz mit einem geringen CO2-Abdruck über den gesamten Lebenszyklus der Gebäude. Die Gebäude realisiert Goldbeck für die BImA nach dem EGB 40-Standard und setzt dabei den Silber-Standard des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) um. Eine ganzheitliche Photovoltaik-Lösung versorgt die Gebäude mit Energie. Neben den Dachflächen integrieren auch die Fassaden Photovoltaik-Module. Solar-Carports erzeugen zusätzlichen Strom. Im Jahresschnitt werden die Anlagen mehr Energie produzieren als verbrauchen und Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Die Trockenbauwände im Inneren der Gebäude werden aus vorgefertigten Modulen ausgeführt, die aus gepresstem Stroh bestehen. Somit kann weitestgehend auf energieaufwändig hergestellte und nicht recycelbare Gipskarton-Wände verzichtet werden. Begrünte Dächer und Fassaden verbessern das Mikroklima, fördern die Regenwasserversickerung und tragen zur natürlichen Kühlung bei. In den Außenanlagen entstehen neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen – etwa durch Nist- und Fledermauskästen.
Weitere Einsatztrainingszentren werden in den kommenden Jahren in Beckum, Eppingen, Garching, Griesheim, Heiligenhaus, Kümmersbruck, Neumünster sowie in Königs Wusterhausen. Ein weiterer elfter Standort soll in der Schweizer Grenzregion entstehen.