Spatenstich für den Neubau des THW-Ortsverbands Roth
THW-Bauprogramm

Beim Spatenstich für den Neubau im Rahmen des THW-Bauprogramms für den THW-Ortsberband in Roth (Foto: THW/Frömter).
Bonn/Kiel/Roth. Am vergangenen Freitag, den 26. Juli 2025, fand der Spatenstich für die neue Unterkunft des THW-Ortsverbandes Roth im Rahmen des THW-Bauprogramms 2020-2030 statt. Das Bauprogramm ist ein bedeutender Baustein zur Stärkung des Bevölkerungsschutzes in Deutschland. Bis zu 200 moderne, funktionale und nachhaltige Neubauten werden bundesweit für die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) entstehen – Orte, an denen ehrenamtliches Engagement, technische Kompetenz und gesellschaftlicher Zusammenhalt ein Zuhause finden. Die Umsetzung des Neubauprojektes erfolgt gemeinsam mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und den Bauverwaltungen der Länder unter Federführung des Amtes für Bundesbau Schleswig-Holstein (AfB).
In Roth entstehen auf einem etwa 6.000 Quadratmeter großen Baugrundstück ein Gebäude mit rund 900 Quadratmetern Nutzfläche, sowie eine Halle mit zwölf Stellplätzen. Der Neubau wird die Heimat von 105 Ehrenamtlichen und bietet ausreichend Platz für den Technischen Zug mit seinen drei Fachgruppen. Diese Baumaßnahme führen die BImA, die Landesbaudirektion Bayern Nord, das Staatliche Bauamt Nürnberg und das THW gemeinsam durch. Die serielle, systematisierte Bauweise ermöglicht die Fertigstellung in weniger als einem Jahr.
Der Ortsverband Roth ist einer von bundesweit bis zu 200 THW-Standorten, an denen die Unterbringung der Ehrenamtlichen nicht mehr den aktuellen Anforderungen entspricht. In einem ersten Schritt werden daher 30 neue THW-Liegenschaften mit Fahrzeughallen errichtet – eine davon für den Ortsverband Roth.
Bundesweit neue Gebäude zu errichten ist notwendig, da viele THW-Unterkünfte im Laufe der Jahre nicht mehr den gestiegenen Anforderungen an eine moderne Unterbringung genügen. Es mangelt an Platz für die wachsende sowie vielfältiger gewordene Technik, die Gebäude entsprechen nicht mehr aktuellen Energie- und Umweltstandards. Auch sind THW-Liegenschaften für die Anzahl an Einsatzkräften zu klein geworden, es fehlen ausreichend dimensionierte Sanitärbereiche besonders für Frauen und Mädchen. „Angesichts veränderter weltpolitischer Gegebenheiten sind modernere THW-Liegenschaften der richtige Weg in die Zukunft zu einem einsatzbereiteren und resilienteren Zivilschutz“, erläutert THW-Präsidentin Sabine Lackner.
Der Ortsverband Roth wurde 1953 gegründet und gehört zum Landesverband Bayern. Neben einem Zugtrupp und einer Bergungsgruppe sind hier die Fachgruppen Notstromversorgung und Notinstandsetzung und Wasserschaden/Pumpen disloziert. Die ehrenamtlichen THW-Kräfte sind in die örtliche Gefahrenabwehr der Region und bei größeren THW-Einsätzen auch auf Bundes- und Landesverbandsebene eingebunden. Bei Schadensereignissen wie Hochwasser, Schneestürmen, größeren Verkehrsunfällen, Flugzeugabstürzen, Bränden oder Gebäudeeinstürzen kommen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte zum Einsatz.
Moderne Unterkünfte stärken Zivilschutz
Die geänderte sicherheitspolitische Lage in Europa und weltweit hat auch Auswirkungen auf die strategische Aufstellung des Technischen Hilfswerks. Um auf neue Bedrohungslagen wie hybride Konflikte, Ausfälle von kritischer Infrastruktur oder großflächige Schadenslagen besser vorbereitet zu sein, ist eine Anpassung der Strukturen, Ausrüstung und Ausbildungsinhalte des THW notwendig. Dazu gehören auch moderne Liegenschaften.
Im Landesverband Bayern engagieren sich rund 16.000 Menschen in 111 Ortsverbänden. Dort treffen sie sich, führen Übungen durch und fahren von dort mit ihrer Ausstattung zu Einsätzen. Funktionale, gut aus-gestattete Gebäude mit ausreichend Platz für Material und Einsatzkräfte signalisieren den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern Wertschätzung für ihre Einsatzbereitschaft. Dies stärkt ehrenamtliches Engage-ment, das die Basis für den Zivil- und Katastrophenschutz bildet.
Außerdem bieten die Neubauten mehr Platz für Ausbildungen und Übungen der Einsatzkräfte. Die an den Einsatzanforderungen ausgerichteten THW-Fahrzeuge, die mit den Jahren größer geworden sind, und das vielfältige Material haben in den modernen Fahrzeughallen ausreichend Raum. Beim Bau der neuen, bar-rierefreien Gebäude spielen die Energieeffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit eine tragende Rolle. In-tegrierte Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen auf Gebäuden und Hallen erhöhen dabei zusätzlich die Energieunabhängigkeit der Ortsverbände bei einem Blackout.