Städtebaulicher Entwicklungsplan vorgestellt
Bundespolizei Sankt Augustin
Bonn/Sankt Augustin, 9. Februar 2017. Der Bundespolizeistandort Sankt Augustin-Hangelar wird ausgebaut. Am 1. Februar hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Eigentümerin den Städtebaulichen Entwicklungsplan für die rund 70 Hektar große Liegenschaft der Stadt vorgestellt. Bereits im Oktober 2016 war dem Plan auf ministerieller Ebene zugestimmt worden.
Verwaltungsgebäude auf der Liegenschaft der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin (Foto: BImA)
Schon seit 2013 ist der zuständige Fachbereich bei der BImA intensiv mit dem Thema befasst: Zunächst erfolgte eine umfassende Bestandsanalyse, anschließend wurden unter besonderer Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeit, Funktionalität und Nachhaltigkeit die Projektziele formuliert. Daraus resultierten schließlich die konkreten städtebaulichen Leitlinien.
„Die Detailtiefe unseres Entwicklungsplans entspricht eigentlich einem Bebauungsplan“, sagt Almut Michel, Referentin für Bauherrenaufgaben bei der BImA. „Um der Bundespolizei eine zukunftsfähige Lösung bieten zu können, werden mehrere hundert Millionen Euro in den Standort investiert.“ Bis 2045 sollen die Maßnahmen sukzessive umgesetzt werden – voraussichtlich in sieben großen Bauabschnitten.
Starker Anpassungsbedarf
Da es sich um einen der ältesten Standorte der Bundespolizei handelt, besteht ein starker Anpassungsbedarf an die heutigen Anforderungen des Polizeidienstes. „Unsere Planungen berücksichtigen einerseits den Neu- und Umbaubedarf der Nutzer“, erläutert Almut Michel, „andererseits auch die Notwendigkeit, bestehende Gebäude zu modernisieren.“ Im Ergebnis soll gegenüber der heutigen eher „campusartigen“ Verteilung der Gebäude über das Gesamtareal eine Konzentration entlang einer Hauptachse erfolgen. Im Gegenzug entstehen größere zusammenhängende Grünflächen.
Ziel der Standortentwicklung ist es, von der Wohnbebauung im Süden wegzurücken. Den 2.200 bis 2.500 Bundespolizei-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern sollen kurze Wege ermöglicht und funktionale Zentren innerhalb der Liegenschaft geboten werden. Geplant ist, die operative Nutzung von der technischen und administrativen räumlich zu trennen und zusätzlich Optionsflächen zu schaffen. Ein Verkehrsnetz soll alle Areale verbinden.
Umgehungsstraße für Flugplatz
Der Städtebauliche Entwicklungsplan sieht vor, dass die Liegenschaft weitestgehend von einem Streifen mit Pflanzen als Sichtschutz – einem „grünen Band“ – umgeben wird. Hochhäuser im Sinne der Landesbauordnung werden nicht entstehen. Eine Umgehungsstraße soll zusätzlich am Liegenschaftsrand die Anbindung an den Flugplatz Hangelar ermöglichen und so den Ort entlasten. Fußläufig wird die Liegenschaft östlich über Hangelar erreichbar sein.
Das Zwischenarchiv des Bundes, der zweite Nutzer der Liegenschaft, wird von der Modernisierung genauso profitieren wie die Stadt, denn mit der Umsetzung der Maßnahmen vergrößert sich potenziell auch das Arbeitsplatzangebot in der Region.
Naturschutzfachliche Maßnahmen
Um bei allen Änderungsmaßnahmen auch dem Umweltschutz gerecht zu werden, arbeiten die BImA-Beschäftigten des Facility Managements eng mit ihren Kolleginnen und Kollegen vom Geschäftsbereich Bundesforst zusammen. Zwischen einer Binnendüne und einer Kiesgrube wird etwa ein Biotopverbund geplant. Auch größere, zusammenhängende Grünflächen sollen entstehen, die in den überörtlichen Biotopverbund eingebunden werden. Ein erstes Artenschutzgutachten hat die BImA bereits erstellen lassen, um Eingriffe in die Ökologie der Liegenschaft möglichst gering zu halten. Zusätzlich werden Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt.
Der Bauverkehr wird größtenteils über die Bundesgrenzschutzstraße erfolgen. Lediglich zum Baustart muss auch die Richthofenstraße befahren werden.