Unterbringungsdruck bleibt hoch

Der BImA-Vorstand (von links): Dr. Gert Leis, Dr. Jürgen Gehb und Axel Kunze. Moderiert hat die Veranstaltung Michael Kranz. (Foto: BImA)

Bonn/München, 5. Oktober 2015. Auf dem Jubiläumsevent zum 10- jährigen Bestehen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) hat Vorstandssprecher Dr. Jürgen Gehb heute auf der Gewerbeimmobilienfachmesse EXPO REAL die Unterbringung weiterer Flüchtlinge in Gebäuden und auf Grundstücken aus dem Portfolio der BImA angekündigt. Seine Spezialisten prüfen aktuell die Möglichkeiten für mehr als 250 Liegenschaften in ganz Deutschland. Die Immobiliendienstleisterin des Bundes hat inzwischen bereits eine Erstunterbringung von rund 80.000 Flüchtlingen und Asylsuchenden ermöglicht. Dr. Jürgen Gehb rechnet damit, dass in den kommenden Monaten bis zu 50.000 Menschen aus Krisengebieten zusätzlich in BImA-Liegenschaften unterkommen können.

„Wir stellen uns unserer Verantwortung in der Flüchtlingsthematik – jeden Tag und mit voller Kraft“, sagte Dr. Jürgen Gehb, Vorstandssprecher der BImA, am Eröffnungstag der EXPO REAL in München. Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Axel Kunze und Dr. Gert Leis beschrieb er die immense Bewährungsprobe, der sich die BImA im Jubiläumsjahr stellen muss. „Schon heute kann ich sagen, dass die Gründung der BImA vor zehn Jahren ein sehr vorausschauender Schritt war.“ Ohne die Bündelung von Kompetenzen und Zuständigkeiten in der BImA sei eine Mammutaufgabe wie die aktuelle Flüchtlingsunterbringung kaum so effizient umzusetzen, wie man es derzeit täglich erlebe.

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einer integrierten Immobiliendienstleisterin mit öffentlichen Interessen entwickelt. „Wir werden in der europäischen Immobilienwirtschaft als kompetenter Partner wahrgenommen“, so Verkaufsvorstand Axel Kunze. Da der Zustrom von Flüchtlingen und Asylsuchenden nach Deutschland weiter anhält, sehe sich die BImA weiter in der Pflicht die kommunalen und staatlichen Einrichtungen intensiv bei der Identifizierung und der Vorbereitungsplanung von Unterbringungsmöglichkeiten zu unterstützen. „Wir prüfen jede Liegenschaft und gehen aktiv auf Länder, Bezirksregierungen, Landkreise und Kommunen zu“, ergänzte Axel Kunze.

Durch das konzertierte Vorgehen konnten bis heute rund 80.000 Flüchtlinge auf BImA-Liegenschaften untergebracht werden – das sind rund zehn Prozent aller Flüchtlinge, die kurzfristig nach Deutschland gekommen sind. Dazu erklärte Dr. Gert Leis: „Seit Anfang des Jahres müssen die Kommunen auch keine Miete mehr für unsere Liegenschaften bezahlen, was Stadt- und Gemeindekassen deutlich entlastet.“ Zudem wird aktuell in Berlin an einer haushaltsrechtlichen Ermächtigung gearbeitet, die es der BImA schon bald ermöglicht, die Kosten für die Herrichtung geeigneter Objekte zu übernehmen.

Unterbringungsdruck bleibt hoch

Auf der EXPO REAL berichtete BImA-Vorstand Axel Kunze von 265 weiteren Liegenschaften, die die BImA Ländern, Bezirksregierungen, Landkreisen und Kommunen für die Unterbringung von Flüchtlingen vorgeschlagen hat. Man rechne damit, dass so in den kommenden Monaten mindestens weitere 50.000 Menschen aus Krisengebieten auf BImA-Liegenschaften adäquat untergebracht werden können. „Trotz der zunehmenden Arbeitsbelastung agieren wir im Auftrag des Bundes mit höchster Umsicht“, bekräftigte Dr. Jürgen Gehb. Der Vorstandssprecher der BImA lobte im Rahmen des Jubiläumsevents ausdrücklich die eigenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für ihren unermüdlichen Einsatz. „Viele Kolleginnen und Kollegen arbeiten aktuell am Limit und ich danke ihnen dafür im Namen des Vorstands und unseres obersten Dienstherren, dem Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble.“

Bereits 52.000 Hektar verkauft

Auf der Gewerbeimmobilienfachmesse EXPO REAL konnten die BImA-Vorstände zum 10-jährigen Bestehen auch einige aufsehenerregende Bilanzzahlen präsentieren. Seit der Gründung im Jahr 2005 hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bereits rund 26.300 Kaufverträge abgeschlossen! Damit einhergehend wurden über 52.000 Hektar Land und dazugehörige Gebäude und Infrastruktureinrichtungen einer Neunutzung zugeführt. Die BImA offeriert ehemalige militärische Objekte der Bundeswehr und der alliierten Gaststreitkräfte sowie nicht mehr vom Bund benötigte Verwaltungsgebäude, Freiflächen und Wohnungen. Rund 40 Prozent der Verkaufserlöse wurden in den vergangenen fünf Jahren aus Verkäufen von militärischen Konversionsliegenschaften erzielt. Seit 2012 können Landkreise und Kommunen im Wege der Erstzugriffsoption Konversionsliegenschaften zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben direkt erwerben. Das Interesse an der Ausübung der Erstzugriffsoption ist sehr groß. Rund 48 Prozent der angebotenen Konversionsliegenschaften konnten in den Besitz der betroffenen Städte, Gemeinden und Kreise überführt werden.

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Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ist die zentrale Dienstleisterin für Immobilien des Bundes. Sie gehört zum Geschäftsbereich des Bundesfinanzministeriums und handelt nach den modernen Standards der Immobilienwirtschaft. Aufgabenschwerpunkte sind das einheitliche Immobilienmanagement des Bundes, Immobilienverwaltung und -verkauf sowie die forst- und naturschutzfachliche Betreuung der Geländeliegenschaften. Sitz der Zentrale ist Bonn.

Insgesamt betreut die BImA rund 22.000 Liegenschaften. Fast 38.000 Wohnungen und etwa 490.000 Hektar Grundstücksfläche befinden sich in ihrem Eigentum. Davon entfallen knapp 270.000 Hektar auf Waldflächen. Darüber hinaus betreut die Bundesanstalt im großen Umfang Wald- und Offenlandflächen für Dritte. Zusammen mit ehemals militärisch genutzten Flächen sowie Wohn-, Industrie- und Gewerbeimmobilien bildet diese Flächenkulisse eines der größten Portfolios Deutschlands. Konversionsimmobilien der Bundeswehr und der ausländischen Streitkräfte führt die BImA zivilen Folgenutzungen zu.

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EXPO REAL Halle C1, Stand 210