US-Streitkräfte geben ihre größte Siedlung zurück

BImA übernimmt Benjamin-Franklin-Village und Sullivan Barracks

Luftbild Benjamin-Franklin-Village: Das 88 Hektar große Benjamin-Franklin-Village in Mannheim ist eines der größten geschlossenen Wohngebiete der US-Streitkräfte in Europa.

Mannheim, 13. Juni 2013.
Sechs Wochen dauerte die Rückgabe allein aufgrund der Größe der Liegenschaften: Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) hat den Komplex „Benjamin-Franklin-Village“ und „Sullivan Barracks“ Ende Mai offiziell von den US-Streitkräften zurückgenommen. Die Verwaltung, Entwicklung und Vermarktung der größten Siedlung der US-Streitkräfte in Deutschland liegt damit komplett bei der BImA.

Das 88 Hektar große Benjamin-Franklin-Village in Mannheim ist eines der größten geschlossenen Wohngebiete der US-Streitkräfte in Europa. Es umfasst insgesamt 2.070 Wohneinheiten in circa 160 Wohngebäuden, darunter drei bis viergeschossige Mehrfamilienhäuser sowie Doppel- und Einfamilienhäuser. „Das Gelände war für die US-Streitkräfte ein autarker Stadtteil auf der Gemarkung Mannheim-Käfertal, so dass eine eigene Infrastruktur mit Kindertagesstätten, Sporteinrichtungen und Kino entstanden ist“, erklärt Michael Scharf, Projektleiter des Konversionsbüros Rhein-Neckar. Das Areal beherbergt zudem jeweils eine Elementary-, Middle- und High-school, Einkaufszentren, diverse gastronomische Betriebe sowie ein Krankenhaus, Arztpraxen, zwei Tankstellen, Kirchen und ein Hotel.

Anschlussnutzung in Planung

„Die aktuelle Rückgabe schließt die Sullivan Barracks ein, die im Norden des Benjamin-Franklin-Village liegen. Sie sind 44 Hektar groß und bestehen aus circa 70 militärischen Zweckbauten“, so Michael Scharf. Seit dem Abzug der US-Kampfeinheiten im Jahr 1994 wurden die Sullivan Barracks unter anderem von einer kleineren Luftwaffenverbindungseinheit, einem Fernmeldebataillon und der örtlichen Standortverwaltung genutzt. Die Stadt Mannheim diskutiert aktuell erste städtebauliche Planungsansätze für eine zivile Anschlussnutzung des Benjamin-Franklin-Village und der Sullivan Barracks.

Sportgelände Benjamin-Franklin-Village: Neben Sporteinrichtungen waren auch Kindertagesstätten und Einkaufszentren Bestandteil der Siedlung der US-Streitkräfte.

Teilrückgaben seit 2012

Die Rückgabe von ersten Teilen des Benjamin-Franklin-Village erfolgte Ende 2012, bereits im August 2012 wurde der an der B 38 liegende Teilbereich Süd mit einer Größe von rund 23,8 Hektar aus der Nutzung durch die Amerikaner entlassen. Anschließend ging der nördlich liegende Bereich am „Grant Circle“, auch bekannt als „Offizierssiedlung“, in den Besitz der BImA über. Lediglich die „Funari Barracks“, die süd-westlich an die Benjamin-Franklin-Village angrenzt, bleibt vorerst bei den US-Streitkräften.

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Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ist der zentrale Dienstleister für Immobilien des Bundes. Sie gehört zum Geschäftsbereich des Bundesfinanzministers und handelt nach den modernen Standards der Immobilienwirtschaft. Aufgabenschwerpunkte sind das einheitliche Immobilienmanagement des Bundes, Immobilienverwaltung & -verkauf und Bundesforst. Sitz der Zentrale ist Bonn. Über 27.000 Liegenschaften, 4,6 Milliarden Quadratmeter Grundstücksfläche sowie 41.000 Wohnungen repräsentieren eines der größten Portfolien Deutschlands. Das Spektrum reicht von Wohn-, Industrie- und Gewerbeimmobilien über ehemals militärische Flächen bis hin zu forst- und landwirtschaftlichen Flächen. Die Bundesanstalt führt Konversionsimmobilien der Bundeswehr und der ausländischen Streitkräfte zivilen Folgenutzungen zu. Gemeinsam mit Kommunen werden Verwertungsmodelle, Potenzial- und, Marktanalysen, städtebauliche Verträge sowie Erschließungs- und Nutzungskonzepte entwickelt. Die Bundesanstalt ist die kompetente
Ansprechpartnerin für die Nutzung und Verwertung von Bundesimmobilien.

Fachlicher Ansprechpartner:
Michael Scharf
Projektleiter „Konversion Rhein-Neckar“
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