Verjüngungskur für den Wald
Bundesforst erläutert Konzept zur Waldpflege
Pullach/Bonn, 6. Februar 2015. Auch ein Wald kann alt und krank werden. Manche Bestände benötigen deshalb eine regelrechte Verjüngungskur – so auch der Isar-Hochleitenwald bei Pullach. Deshalb wollte der zuständige Bundesforstbetrieb Hohenfels eigentlich bereits im vergangenen Jahr ausgewählte Bäume kontrolliert fällen. Witterungsbedingt mussten die Arbeiten verschoben werden. Auch beim zweiten Anlauf im Januar spielte das Wetter nicht mit. Die Bundesförster nutzen nun die Zeit, um besorgten Bürgern ihr Verjüngungskonzept zu erläutern.
Die Förster gingen bei ihren Arbeiten „extrem selektiv“ vor, erklärte Betriebsbereichsleiter Hans-Jürgen Machetanz: „Nicht jeder gekennzeichnete Baum wird auch gefällt. Eine spezielle farbliche Markierung steht etwa für sogenannte Zukunftsbäume, die den Wald von morgen bilden sollen.“ Flächige Abholzungen stünden zudem nicht im Mittelpunkt: „Wir schaffen die Voraussetzung, unter denen sich Waldbäume natürlich verjüngen können. Hierzu werden die Kronen von Samenbäumen von Bedrängern befreit, um ihnen Raum zur Entwicklung zu geben und um das Aufwachsen von jungen Bäumen ermöglichen zu können.“
Nicht jeder gekennzeichnete Baum wird auch gefällt. Diese farbliche Markierung steht für einen sogenannten Zukunftsbaum, der noch viele Jahre wachsen soll. (Bild: Maria Maßfeller/BImA)
Lob für das ökologische Konzept
Hans-Jürgen Machetanz erläuterte die besondere Rolle nachwachsender Pflanzen: „Für uns Forstleute sind dies die Kinder der Bäume, sie repräsentieren die Waldgeneration von morgen.“ Die Steuerung von Licht und Beschattung des Bodens sei von entscheidender Bedeutung für das Wachstum von Jungpflanzen. „Ist es zu hell, werden sie von anderen Pflanzen verdrängt oder überwachsen, ist es zu dunkel, verkümmern sie“, erklärte der Forstbeamte. Wo Verjüngung schon vorhanden sei, müsse durch „schrittweise Entnahme von Altbäumen die Konkurrenz um Licht, Nährstoffe und Wasser reduziert werden.“ Dieses ökologische Konzept werde von Fachbehörden und Naturschutzverbänden als vorbildlich gelobt.
Nachhaltige Bewirtschaftung
Der Bundesforstbetrieb Hohenfels habe die Aufgabe, seine Wälder nachhaltig zu bewirtschaften, stellte der Forstbereichsleiter heraus. Danach sei der Wald in seinem Umfang und in seinen Funktionen dauerhaft zu erhalten: „Staatswald, zu dem auch die Liegenschaft Pullach gehört, ist sogar vorbildlich zu behandeln. Nicht Profitstreben, wie fälschlich behauptet, sondern das bayerische Waldgesetz, soziale Verpflichtungen und eigene hohe ökologische Standards des Bundesforst bilden den Rahmen des forstlichen Handelns im Staatswald“, betonte Hans-Jürgen Machetanz. Mit diesen Leitgedanken habe der Forstbetrieb schon vor mehr als 25 Jahren Überlegungen angestellt, den Fichtenbestand auf dem Isar-Hochufer „in einen naturnahen Laubmischwald zu überführen, der außerdem das angrenzende Natura 2000 Schutzgebiet ideal ergänzt.“
Optimale Bedingungen abwarten
Der letzte Eingriff, vorzugsweise in die Fichte, liege schon mehr als zehn Jahre zurück, erklärte der Fachmann: „Uns Forstleuten bereitet es deshalb Sorge, dass es für Teile der Verjüngung irgendwann zu spät sein könnte.“ Plötzliche Zerfallsphasen wie in unberührten Urwälder mit Baumstürzen und Sturmwurf könnten in Erholungswäldern nicht zugelassen werden. Die Risiken für Waldbesucher seien zu groß. Im Isar-Hochleitenwald sollen bei nächster Gelegenheit die Arbeiten fortgesetzt werden: „Wir werden optimale Bedingungen wie beispielsweise Bodenfrost abwarten, um sie zum Wohle des Waldes und seiner Besucher schonend durchzuführen“, betonte der Forstexperte. Denn auch in Zukunft sollen Wanderer im Wald ungefährdet die Natur genießen können.
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