Von scheuen Waldtieren bis hin zu kleinen Moorschönheiten

Poster "Natur des Jahres 2018" ist jetzt erhältlich

Das Poster „Natur des Jahres 2018“ kann jetzt bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bestellt werden (Poster: BImA).

Bonn, 19. März 2018. Bundesliegenschaften bieten vielen Tieren und Pflanzen, die auf große und unzerschnittene Lebensräume angewiesen sind, eine Heimat. Dazu gehören neben äußerst scheuen Wildkatzen der oft besungene und unter Kennern auch unter seinem lateinischen Namen Sturnus vulgaris bekannte Vogel Star sowie ein „Großer Fuchs“, vor dem sich keine Gans im Stall fürchten muss. Denn der Edelfalter bevorzugt als Nahrung blühende Weidenkätzchen. Sie alle gehören gemeinsam mit seltenen und schützenswerten Pflanzenarten zur „Natur des Jahres 2018“ und sind auf einem Poster der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) im Großformat verewigt.

Auf den ersten Blick könnte sie glatt mit einer streunenden Hauskatze verwechselt werden. Allerdings handelt es sich bei dem „Stubentiger“ auf dem „Natur des Jahres 2018“-Poster um eine echte Wildkatze. Wildkatzen sind ein Beispiel dafür, dass Artenschutzmaßnahmen viel bewirken können. Zwischenzeitlich fast ganz verschwunden, leben heute wieder mehrere Tausend Wildkatzen in Deutschland. Möglich wurde dies, weil Lebensräume geschaffen und miteinander vernetzt worden sind. Auch einige BImA-Liegenschaften, wie der Truppenübungsplatz im rheinland-pfälzischen Baumholder oder der Standortübungsplatz Ohrdruf in Thüringen sind wesentliche Elemente dieser „Erfolgsstory“.

Militärische Nutzung im Einklang mit der Natur

Warum die Wildkatze nun auch einen Platz auf dem Poster „Natur des Jahres 2018 – auf den Liegenschaften der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben“ erobert hat, erklärt Lothar Schmid, Abteilungsleiter Naturschutz beim Bundesforst: „Wildkatzen leben vor allem in strukturreichen Laub- und Mischwäldern mit Lichtungen und Waldwiesen. Bundesförsterinnen und -förster in den Bundesforstbetrieben schaffen und pflegen solche Waldbestände, weil diese optimal als Übungsraum für die Soldaten geeignet sind und gleichzeitig den besten Schutz vor Lärm und Staub für die umliegenden Platzrandgemeinden bieten. Dies ist wiederum ein Beispiel dafür, wie wir auf unseren Liegenschaften Militär und Naturschutz zusammenbringen. Von diesen optimalen Lebensräumen können die sehr heimlichen Tiere entlang versteckreicher Hecken, Wegränder und Ufer von Fließgewässern wieder neu geschaffene Habitate außerhalb von BImA-Flächen in unserer Kulturlandschaft zurückerobern.“

Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten, die vom Aussterben bedroht sind

Von vegetationslosen Sanddünen bis hin zu alten Eichenwäldern reicht die Vielfalt an unterschiedlichen Lebensräumen auf Liegenschaften der BImA. Auf Truppen- und Standortübungsplätzen entstehen in unberührten und größtenteils naturbelassenen Zonen Rückzugsgebiete und Brutplätze für menschenscheue Waldbewohner. Zusätzlich schafft die militärische Nutzung oftmals – zum Beispiel wenn der Boden durch Panzerketten in Mitleidenschaft gezogen wird oder durch Beschuss – ein kleinflächiges Mosaik aus ganz unterschiedlichen Biotopen. Das naturverträgliche Geländemanagement der Bundesförsterinnen und -förster für die jeweiligen Nutzer, das beispielsweise auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel verzichtet, schafft somit Übungsraum für Soldaten und gleichzeitig Lebensraum für die in der übrigen Kulturlandschaft vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten. So verwundert es nicht, dass regelmäßig viele als Tiere und Pflanzen des Jahres gekürte Arten  auf Bundesliegenschaften vorkommen.

Flora und Fauna am Boden, im Wasser und in der Luft

In diesem Jahr ist es zum Beispiel das Torfmoos-Knabenkraut, eine stark gefährdete Orchidee, die in den intakten Mooren der Bundesliegenschaften noch zu finden ist. Der Langblättrige Ehrenpreis färbt im Sommer naturnahe Flussufer leuchtend lila. Stare suchen ihre Unterschlupfmöglichkeiten in Baumhöhlen und nutzen die extensiv genutzten und insektenreichen Offenlandflächen auf Truppenübungsplätzen und im Nationalen Naturerbe. Der Grasfrosch, dank seiner Anpassungsfähigkeit „unser“ häufigster Frosch, wird auf Bundesliegenschaften regelmäßig gesichtet. Der „Große Fuchs“, der bis auf seine Größe sehr leicht mit dem noch häufiger anzutreffenden „Kleinen Fuchs“ verwechselt werden kann, ist ein äußerst selten gewordener Großschmetterling. Die Bundesförsterinnen und -förster helfen dieser Art, indem sie Salweiden als wichtigste Nahrungspflanze in Bundeswäldern gezielt als Mischbaumarten erhalten und fördern.

Poster „Natur des Jahres“ bestellen

Das Poster „Natur des Jahres 2018“ kann per E-Mail an daniela.pohl2@bundesimmobilien.de bestellt werden, solange der Vorrat reicht.