„Wir wollen voneinander profitieren“
Premiere: Jugendvertretungen der Bundesbehörden tauschen Erfahrungen aus
Der Vorsitzende der HJAV bei der BImA Alexander Höhn (ganz rechts) im Kreise der Teilnehmer des ersten Erfahrungsaustauschs (Foto: BImA).
Bonn, 10. März 2014. Das hat es so noch nicht gegeben: Zum ersten Mal haben sich Ende Februar die Haupt-, Gesamt- und Jugendauszubildendenvertretungen (HJAV, GJAV, JAV) von Bundesbehörden zu einem Erfahrungsaustausch in Bonn getroffen. Initiiert wurde die Veranstaltung von der Hauptjugend- und Auszubildendenvertretung der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).
Auf der Tagesordnung standen unter dem Motto „Zehn Jahre Bundesausbildungsoffensive“ Themen wie die Übernahme von Auszubildenden im öffentlichen Dienst, Reisekosten für Auszubildende und die Neuordnung der Büroberufe. Teil nahmen neben den Gastgebern von der BImA die Jugendvertretungen vom Bundesministerium des Innern (BMI), dem Bundesministerium der Finanzen (BMF), vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Bundespolizei, des Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Überfälliger Austausch
In seiner Begrüßungsrede hob Dr. Jürgen Gehb, Vorstandssprecher der BImA, die Bedeutung der Ausbildung in den Bundesbehörden hervor: „Die jungen Kolleginnen und Kollegen sind die Zukunft des öffentlichen Dienstes, egal in welchem Ressort und in welchem Berufszweig sie eingesetzt sind.“ Alexander Höhn, Initiator und Vorsitzender der HJAV bei der BImA, sprach stellvertretend für alle Jugendvertreter als er sagte, dass die Durchführung eines solchen Erfahrungsaustausches längst überfällig gewesen sei. „Wir hoffen, dass der Austausch unsere künftige JAV-Arbeit erleichtern wird“, sagte Alexander Höhn. „Es geht uns darum, gemeinsam Wege zur Verbesserung der Ausbildungsqualität zu finden.“ In Arbeitsgruppen widmeten sich die Jugendvertretungen verschiedenen Schwerpunktthemen.
Verbesserte Übernahmechancen
Zur Übernahme von Auszubildenden stellten die Gremien fest, dass die Situation bei den vertretenen Bundesbehörden grundsätzlich gut sei. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren hätten sich die Chancen für die Auszubildenden erfreulicherweise deutlich verbessert. Auffällig seien jedoch die unterschiedlichen Verfahrensweisen bei der Übernahme – insbesondere im Hinblick auf die Dauer des Arbeitsverhältnisses und die tarifliche Eingruppierung. Kritisiert wurde beispielsweise, dass gut ausgebildete Fachkräfte im Anschluss an die Ausbildung teilweise nur nach der Entgeltgruppe 3 TVöD (= An- und Ungelernte) eingestuft würden. Die Vertretungen forderten deshalb eine bundesweit einheitliche und bedarfsgerechte Übernahmegarantie von mindestens zwei Jahren sowie eine angemessene Einstufung.
Faire Reisekostenabrechnungen gefordert
Trotz einheitlicher gesetzlicher Vorschriften bzw. Regelungen (Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes, Berufsbildungsgesetz) werden Reisekosten, zum Beispiel zur Berufsschule oder bei überbetrieblichen Ausbildungsmaßnahmen, sehr unterschiedlich abgerechnet. Das Gremium des Erfahrungsaustausches stellte klar, dass diese unterschiedliche Handhabung aus ihrer Sicht ein „absolutes No-go“ darstelle. Schließlich habe der Bund eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Auszubildenden. Es sei beispielsweise nahezu unmöglich, in Ballungszentren wie München eine Unterkunftsmöglichkeit von maximal 20 Euro pro Nacht zu finden – wie nach § 10 Abs. 2 TVöD festgelegt. Die Jugendvertretungen forderten deshalb, das Thema „Reisekosten“ bei anstehenden Tarifverhandlungen auf einer Priori-tätenliste hoch anzusiedeln.
Neuordnung der Büroberufe
Ab dem ersten August 2014 ersetzt der neue Ausbildungsberuf „Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement“ die bisherigen Ausbildungsberufe „Bürokauffrau“, „Kaufmann/Kauffrau für Bürokommunikation“ und „Fachangestellte für Bürokommunikation“. Die Jugendvertretungen beurteilten die Neuerungen sehr positiv, insbesondere weil sich dadurch eine höhere Flexibilität für verschiedene Einsatzbereiche nach der Ausbildung biete. Als weitere Themen wurden Weiterbildungsmöglichkeiten und die Beurteilung von Auszubildenden diskutiert. Zum Abschluss des Erfahrungsaustauschs waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, dass derartige Treffen für die weitere Arbeit in den Jugend- und Auszubildendenvertretungen sehr nützlich seien. „Wir wollen unser gutes Netzwerk untereinander noch weiter ausbauen“, sagte Alexander Höhn. „Wir gehen davon aus, dass der Teilnehmerkreis in Zukunft noch wachsen wird und dieser Erfahrungsaustausch der Startschuss für weitere war.“ Die Planungen für eine Neuauflage in 2015 wurden bereits aufgenommen.
Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ist die zentrale Dienstleisterin für Immobilien des Bundes. Sie gehört zum Geschäftsbereich des Bundesfinanzministers und handelt nach den modernen Standards der Immobilienwirtschaft. Aufgabenschwerpunkte sind das einheitliche Immobilienmanagement des Bundes, Immobilienverwaltung und -verkauf und Bundesforst. Sitz der Zentrale ist Bonn.
Über 26.000 Objekte, 500.000 Hektar Grundstücksfläche sowie 39.000 Wohnungen repräsentieren eines der größten Portfolien Deutschlands. Das Spektrum reicht von Wohn-, Industrie- und Gewerbeimmobilien über ehemals militärische Flächen bis hin zu forst- und landwirtschaftlichen Flächen. Die Bundesanstalt führt Konversionsimmobilien der Bundeswehr und der ausländischen Streitkräfte zivilen Folgenutzungen zu. Gemeinsam mit Kommunen werden Verwertungsmodelle, Potenzial- und Marktanalysen, städtebauliche Verträge sowie Erschließungs- und Nutzungskonzepte entwickelt. Die Bundesanstalt ist die kompetente Ansprechpartnerin für die Nutzung und Verwertung von Bundesimmobilien.
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