Wo einst Panzer fuhren, wird heute die Zukunft der Mobilität getestet

Automobil-Industrie testet Technologie und Akustik auf einem BImA-Geländein Münsingen

Bonn/ Münsingen, 10. Juli 2023. Seit vielen Jahren testen die Firmen Liebherr, Daimler Truck AG und Kässbohrer Geländefahrzeug AG ihre Fahrzeuge und neuesten Technologien auf der ehemaligen Panzerringstraße in Münsingen. Auf dem Areal des Ex-Truppenübungsplatzes, das sich im BImA-Eigentum befindet, informierten die drei Unternehmen über die Bedeutung des Testgeländes und luden dazu Vertreter aus Politik, Verbänden und der Presse ein. Auch BImA-Vorstandsmitglied Paul Johannes Fietz war bei der Gelegenheit vor Ort und erlebte hautnah die alternativ angetriebenen Fahrzeuge bei einer Probefahrt. 

Testgelände_Gruppenbild

Bei der Vorstellung des Testgeländes auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Münsingen (v.l.n.r.): Prof. Dr. Uwe Baake (Daimler Truck AG), Elke Zimmer (Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg), Dr. Ulrich Hamme (Geschäftsführer Konstruktion und Entwicklung, Liebherr-Werk Ehingen GmbH), Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus von Baden-Württemberg), Paul Johannes Fietz sowie Dr. Christian Oberwinkler (Vorstand Kässbohrer Geländefahrzeug AG) (Foto: Kässbohrer Geländefahrzeug AG).

Das Management der Ringstraße und die Koordination der verschiedenen Nutzer übernimmt dabei der Bundesforstbetrieb Heuberg, denn der ehemalige Truppenübungsplatz Münsingen ist auch ein einmaliges Herzgebiet des Biosphärengebietes Schwäbische Alb, das viele Erholungssuchende begeistert. Dennoch ist es möglich, die insgesamt 36 Kilometer lange ehemalige Panzerringstraße begrenzt wirtschaftlich zu nutzen. Für die Unternehmen bieten sich hier gute Rahmenbedingungen, um unter anderem alternative Antriebstechnologien wie Elektrobatterie und Wasserstoffbrennzelle, intelligente Assistenzsysteme oder sich autonom bewegende Fahrzeuge zu testen.

Mit Rücksicht auf die Natur – Fortentwicklung einer Modellregion

„Nicht nur der Bundesforstbetrieb ist sich seiner Verantwortung gegenüber dem einzigartigen Gelände bewusst, auch die Unternehmen zeigen hohes Engagement am Erhalt der wertvollen Natur. Über die Entwicklung emissionsarmer Technologien und klimafreundlicher Fahrzeuge leisten sie einen wichtigen Beitrag für eine saubere und leisere Zukunft“, so Vorstandsmitglied Johannes Fietz. Fahrverbote während der Brut- und Setzzeiten bestimmter Vogelarten und temporäre Sperrungen in Bereichen des einstigen Panzer-Fahrschulgelände während der Laichzeit bestimmter Amphibien schützen die Tiere vor Ort.

Und die Natur profitiert auch direkt von eigenen Maßnahmen vor Ort: Als Ausgleich für den flächenversiegelnden Bau der Akustikmessstrecke konnte erst kürzlich die Wiederherstellung einer kulturhistorisch und ökologisch wertvollen sogenannten Hüle, einem für die Region typischen Teich, auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz gefeiert werden. Ein Konzept, welches durch die Daimler Truck AG finanziert und realisiert werden konnte.

Ansprache Fietz

Paul Johannes Fietz dankte für die gute Zusammenarbeit auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz (Foto: BImA).

Ein Glücksfall der Geschichte

BImA-Vorstandsmitglied Paul Johannes Fietz fand im Rahmen der Veranstaltung treffende Worte und übermittelte abschließend folgende Botschaft: „Die Einrichtung des Biosphärengebietes Schwäbische Alb mit dem Herzstück des ehemaligen Truppenübungsplatzes war ein Glücksfall der Geschichte, der sich dank der guten Zusammenarbeit aller Akteure über 17 Jahre prächtig entwickelt hat. Wir stehen für die Fortentwicklung dieser Modellregion, hohe naturschutzfachliche Werte, zur Transformation der Erneuerbaren Energien in Randbereichen und zur Verbindung einer begrenzten industriellen Nutzung mit den bewährten Firmen der Region.“